Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 331
NACHGEBURT
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Av. an. Es ist denkbar, dass das Wort heute noch an einzelnen weiteren
Orten als Bezeichnung der Nachgeburt anderer Tiere fortlebt, aber solche
Falle konnten das Verbreitungsbild kaum wesentlich beeinflussen (vgl.
§ 150 mit Anm. 2). Es ist auch zu beachten, dass Christie nur greida,
aber nicht hild usw. nennt.
Auch in schwed. Dialekten ist der Typus nur resthaft vorhanden: als
elda (neben elna) f. in Dalarna8, als hall f. in Vårmi.9 und als haild
f. auf Goti.10
152. In Siidnorwegen finden sich einige weitere, zum selben Stamm
gebildete Bezeichnungen:
In zwei kleinen Gebieten ist heile m. im Gebrauch: im osti. Tel. und
im ostlichen Teil von V-Agd.* 11 Dazwischen schiebt sich (abgesehen von
einem Gebiet im siidl. Tel. und ostl. A-Agd., aus dem nur Belege fur
etterbyrd vorliegen) eine Zone mit heiln (heln12, in V-Agd. 3 helnaT) f.13:
im grosseren Teil von A-Agd. mit einigen angrenzenden Orten von
V-Agd., aber ohne das obere Set.
Im siidl. Vestf. herrscht die Form hels n. Daran schliesst sich nord-
lich der Typus (h)elska, hilska bzw. -e f.14 (wenigstens in Busk. 1,3,
auch 8? elske m.) an, der, wenn auch mit Unterbrechungen, vom nordi.
Vestf. iiber das untere Busk. und Hedmark bis ins mittl. Gbd., lt.
einer Angabe in NO auch nach Trysil (= Hedm. 9) hiniiber reicht.
Die (durch Ros s beståtigte) Form mit -i- kommt nur in Gbd. (Fron)
vor, wo sie sich im Vokal an hilde (hilda) im oberen Gbd. anschliesst.
Sonst gelten durchwegs Formen mit -æ- und (ausser in Hedm. 5,6,
lt. NO auch 9) ohne anl. h-\ elske, ælske15. Das Wort ist heute im Riick-
gang: lt. Op pi. 18 sagte man fruher meist hilska, jetzt gewohnlich
greidsla, und auch lt. Busk. 8 ist elske weniger gebråuchlich als greida.
8. Rietz 117 b.
9. S. E. Lidén, KZ 61 (1934): 27.
10. Gustavson 328.
11. Ross lokalisiert die Form mit Mandal und Lista.
12. Vgl. Ross NB. XIII 53.
13. Vgl. auch die vom Vb. heilna (seg), heilnast (§ 157) abgeleitete Form heilning (bzw.
helning) f. V-Agd. 13.
14. Lt. Ross, durch das FB aber nicht beståtigt, in Oppl. Fron anscheinend nur PI.
hilsko.
15. Der /i-Schwund kann mindestens teilweise rein lautlich sein (vgl. Ross NB. VII
13), doch kommt daneben wohl auch (rein åusserliche) Anlehnung an elska »lieben«
bzw. Subst. elsk(a) »Liebe, Gefallen« in Frage.