Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 375
KUHFLADEN
345
hinliber nach Valdres bezeugt ist. Die besondere Anwendung auf
den Kuhfladen kann deshalb schon immer mehr oder weniger sporadisch
gewesen sein.
3. Allerdings hat sich der dritte Typus des Sudwestens: mukka, mokka
(auch ku-, ky-, in V-Agd. 17 lortemukka) f., anscheinend verhåltnis-
måssig spåt auf Kosten alterer Bezeichnungen ausgebreitet. In der all-
gemeinen Bed. »en Masse, Mængde, en meget stor Hob; især af liggende
Ting« ist dieses Wort lt. Aasen in Norwegen fast allgemein verbreitet.
In der vorliegenden speziellen Bedeutung kommt es lt. FB vor allem
im nordi. Rog. mit siidl. Hord., Hard. und Røldal sowie in Set. vor,
begegnet aber auch an einigen Orten inJæren-Dalane und vereinzelt
in West-Tel.34. Wahrscheinlich gehort (mit paralleler Bedeutungs-
entwicklung) auch schwed. dial. komåkka f. (V-Gotl., Dalsi.)35 hieher,
obwohl es von Hellquist 655 (unter 2. mocka) zu mocka, måka »(Mist)
schaufeln«, aschwed. myk »Mist« usw. gestellt wird. Auch wenn mukka
nicht, wie Berntsen-Larsen, Stavanger 131 sicher zu Unrecht an-
nehmen, aus dem Dt. entlehnt ist, so zeigen doch die råumliche Lagerung
zwischen zwei Gebieten mit lura (und lerja) und die Tatsache, dass die
Spezialisierung auf die vorliegende Bedeutung nur in einem kleinen Teil
des gesamten Verbreitungsgebietes eingetreten ist, dass es sich um einen
rel. jungen Typus handelt, der ein einst grasseres /mz-Gebiet im Siid-
westen zerriss und sich zT., wie die vereinzelten Belege von ruga in Tel.
16 und Rog. 16 zeigen, auch noch auf Kosten von ruga (auch lerja ?,
bræsa'!', vgl. Anm. 36) ausbreitete. Bedenken gegen eine solche Beurteilung
des Verhåltnisses von lura und mukka konnte einzig das geschlossene Auf-
treten von mukka in Set. im Gegensatz zum ganzen iibrigen Agder
erregen, aber die Neuerung kann hier doch wohl von Rog. her (allenfalls
iiber Røldal - Yinje) eingedrungen sein.
b) Ein kleiner, ganz auf Solør beschrånkter Lokaltypus ist (ku)kosa
bzw. {-)kose f. Da der Stammvokal anscheinend altes 6 ist, gehort das
Wort wohl weder zu kos<kQs, das Ross fur Solør in der Bed. »Reisig-
haufe, Holzstoss« bezeugt, noch zu westnorw. kosa<*kQsa, kasa
»Haufe«, sondern zu dem im schwed. Dalarna gebråuchlichen kosa
34. Vgl. zur Bedeutungsentwicklung das zu derselben Wurzel gehorige muga (vgl.
Torp 436; Johannesson, Et.Wb. 682; Pokorny I 752), das Leem S. 104 in
der Zss. 'ku-mua' »Kuhfladen« fiir Rog. Av. angibt.
35. Rietz 361a.