Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 377
LAUTE
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kuahlass im Nordwesten dominiert, wåhrend diese Typen im Siiden
und Osten weitgehend fehlen, kann hier im wesentlichen von einer
Dreiteilung des isl. Sprachgebiets gesprochen werden (vgl. § 273).
b) penta, meist in der Zss. kuapenta f. (zu penta »Fettfleck auf Klei-
dern; kleiner Kuchen«, auch »kleine Schicht von Heu, die auf der
Wiese zum Trocknen ausgebreitet liegt«; s. Blondal), tritt demgegen-
iiber nicht stark raumbildend in Erscheinung. Es zeigt zwar eine gewisse
Konzentration auf Westisland von Faxafloi bis Brei5afjor8ur,
wird aber vereinzelt auch aus andem Landesteilen ausser dem Osten
und den West fjorden mitgeteilt.
186. Auf dem ganzen westnord. Gebiet (wie auch weiterhin) werden
nicht selten auch allgemeine Worter flir »Schmutz, Dreck«, gewohnlich
in Zusammensetzung mit ku- usw. oder naut- bzw. neyt-, fur das einzelne
Exkrement gebraucht: norw. (ku)skit m. (vereinzelt auch skita f.) und
(ku-, kyre-, naute-)lort m. — isl. (kua)skitur m. und (kua)drulla f. (zu
drulla »Schmutz«, auch »Durchfall« — får. (neyta-, mykju/myki-40)
lortur m., vereinzelt auch skittur m. Da es sich aber mehr um Stoff-
bezeichnungen handelt, stehen sie meist neben spezifischen Wortern
flir den Kuhfladen und treten deshalb auf der Karte, wo sie nur bei
alleinigem Gebrauch beriicksichtigt sind, im allgem. wenig in Erschei-
nung41. Einzig im Far. ist neyta- (seltener mykju-, myki-)lortur heute
fast die einzig gebråuchliche Bezeichnung des Kuhfladens. Nur auf
SuQuroy und anscheinend vereinzelt auch auf NorSuroyggjar42
kommt (als Relikt ?) mykjuløga f. (zu løga in einer beim Simplex aller-
dings nicht direkt bezeugten Bed. »Ablagerung, Schicht«) vor.
11. Die Laute des Rindes: »muhen, briillen«
187. Allgemeines.
Eine onomasiologische Untersuchung dieses Bedeutungsfeldes ist —
besonders anhand von Fragebogen — schwierig und kann nicht vollig
40. Zu mykja f. »(Kuh)mist«.
41. Es ist aber immerhin zu beachten, dass isl. kuaskitur von einigen Gww. (Isl.
35,54) trotz danebenstehenden andern Bezeichnungen ausdriacklich als gebråuch-
lichstes Wort bezeichnet wird.
42. Die Angabe aus Får. 18 wird allerdings von dem aus dem gleichen Ort gebiirtigen
Prof. Chr. Matras, Kopenhagen/Torshavn, nicht beståtigt.