Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 400
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und angrenzenden Gebieten des inneren A-Agd. sowie in Sfj. und Nfj.
vei'ra): im siidwestl. Tel., im inneren A-Agd. (vor allem Set.), im åus-
seren Sogn6, in Sfj., Nfj. und (wenigstens teilweise) in S-Møre, vaur:
in Hord. 22,29(a/b), gestiitzt durch eine entsprechende Angabe fur
N-Hord. bei Aasen und einen Beleg in OS 43 fur Hord. 287.
b) Eine schwache Erweiterung ve ro, værd erscheint an einigen Orten
Sudostnorwegens (vor allem in Østf.) sowie in Gauld. und Tydal
in S-Tr., wohl auch in S-Tr. 28. Dem Beleg Tel. 9 schliessen sich einige
Angaben fur Tel. bei Ross an: væ're fur Bamble, vei're, vei'ri fur Seljord
(= Tel. 6) und Vinje (= Tel. 15/16). Aus S-Tr. Hølonda belegt OS 43
die Form ver're (auch im Lockruf tikke tikke verren). Auch im Får.
scheint fruher eine Nebenform vedri vorgekommen zu sein9. Hessel-
man10 erklårt diese schwache Erweiterung aus artikulierten ursprung-
lich dreisilbigen Formen, deren Mittelvokal spater synkopiert wurde.
Wir hatten in diesem Fali auch furs Norw. (entsprechend dem Schwed.)
teilweise mit einer Grundform *vedurr zu rechnen, was nach der råum-
lichen Lagerung der zweisilbigen Formen (mit Akzent 2!) gewiss moglich
wåre. Besonders im Hinblick auf får. vedri, fur das eine solche Erklårung
kaum zutreffen wurde, ist jedoch eher an analogischen Anschluss an
die recht zahlreichen auf -an gebildeten Tiernamen (etwa fole, rone, ukse11)
zu denken.
c) In einem mittleren norw. Gebiet, das sich von Hedmark und
Land uber Gbd., Østerd. (ohne den siidlichsten Teil) und Kvikne bis
in den siidlichsten Zipfel des Trøndelag erstreckt, herrscht die Form
vedde (veldde, veføe). Durch Angaben in NMA und OS 43 aus Møre
o.R. Grytten, Hen (vedde) und Tresfjord (veidd12) låsst sich dieses Gebiet
noch ein Stiick nach Nordwesten, bis ins mittl. Romsdal, erweitern.
Zetterholm 1940, S. 54 mochte die Form, die sich weder aus vedr
noch aus * vedurr ’lautgesetzlich’ entwickelt haben kann, auf dån.
vædder zuruckfuhren, da nach seiner Meinung in diesem Gebiet wohl
6. Vgl. hiezu die Angaben bei Larsen, Sognem. S. 124 f.
7. Vgl. dazu Ross NB. XVII 145; Aasen, Gr. § 102.
8. vers neben je(jvér.
9. Sie wird nur in der 1. Aufl. von JM angefiihrt und fehit im FB.
10. Hesselman, Huvudlinjer S. 124. Dieselbe Erklårung findet sich auch, etwas
weniger klar ausgedriickt, schon bei Hoff, Skjetvem. § 36.
11. Vgl. die Zusammenstellung bei Olson, App.Sb. S. 92 ff.
12. Da lautgesetzliche Apokope hier nicht in Frage kommt (vgl. Ross NB. X 53),
muss diese Form durch Kreuzung mit ver, veir (in S-Møre) entstanden sein.