Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Blaðsíða 421
ZWEITE ALTERSSTUFE
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-søyda, -tikka, -tiksa, -skjedda): mehr oder weniger vereinzelt auf dem
ganzen Gebiet.
Gewohnlich werden in den norw. Mundarten das månnliche und das
weibliche Schaf auf der zweiten Altersstufe verschieden benannt: das
månnliche mit risbit (in Hord. 15(c), auch (?) Rog. 14(a),18(a), lt. NO
GrMs auch in Dalane und V-Agd. 15 risbitar, lt. Ross in Mandal
risbitr) m., das weibliche mit gimber (gjember, gymber, gjømber, gimmer,
gjemmer, gymmer, gjømmer), gimbra (gimra, gjemra, gymra, gjømra
bzw. -e)2 f., daneben selten (nur in N-Hord. und im åussern Sogn)
auch mit simpa, sympa f. Risbit, das zT. auch vom jungen Ziegenbock,
seltener von andern månnlichen Tieren gebraucht wird, ist sozusagen
uber ganz Norwegen verbreitet; selten ist es nur im Sudosten, wo
uberhaupt nur noch wenig Schafzucht getrieben wird, im oberen Gbd.,
wo es of fenbar von stilling verdrångt worden ist, und inNordnorwegen,
wo meist einforing, einforsvér dafur eingetreten ist. Es kommt auch in
schwed. Mundarten vor, heute vor allem in Vårmi., Dalarna und
Jåmtl. (fruher auch in Sud-, Zentral- und in weiteren Teilen Nord-
schwedens), bezieht sich aber hier vorwiegend auf den jungen Ziegen-
bock; dagegen fehit es im Dån. und in den westlichen Inselsprachen3.
Die Verbreitung von gimber usw. zeigt in Norwegen grossere Liicken
im Sudosten (aus dem gleichen Grunde wie bei risbit), in Gbd. (vor
allem wegen stilling) und im Gebiet Romsdal - N-Møre - westl.
S-Tr., wo das etwa einjåhrige weibliche Schaf oft mit risbitsaud, -søyda,
-tikka, -tiksa bezeichnet wird. Es ist aber urspriinglich gemeinnord. und
ist heute noch im grossten Teil Schwedens und in ganz Dånemark
(zT. in der Zss. gimmer-, gymmerlamm) im Gebrauch4. Auch im Isl.,
Får., Shetl. und in engl. Dialekten Schottlands und Nordenglands
ist es heute noch gelåufig, doch bezieht es sich im Isl. (gimbur, lt.
Bl ond al auch gimbla, dazu gimbill m. »månnliches Lamm«) jetzt
2. Die verschiedenen Formen verteilen sich, bei zahlreichen tlberschneidungen, etwa
wie folgt: gimber, gjember vor allem in N-Hord. und S-Møre, gymber bzw.
gjømber bes. in S-Hord., Hard., Sfj., Nfj., vereinzelt auch in Sogn, gimmer
bzw. gjemmer vor allem in Akersh., Busk., Rog. (bes. im siidlichen und mitt-
leren Teil), N-Hord., gymmer bzw. gjømmer vor allem in Østf., Busk., Tel.,
V-Agd., Rog. (bes. im nordlichen Teil), Hord., Sogn, S-Tr., N-Tr., Nordi.,
Troms, gimbra bzw. -e vereinzelt in S-Møre, gimra, gjemra bzw. -e vor allem in
Agder und in S-Tr. mit nordl. Østerd., gymra, gjømra bzw. -e vereinzelt in
Hedm., V-Agd. und Nordl.
3. Vgl. zu risbit Zetterholm 1937, S. 101 ff.
4. Vgl. ebd. S. 1 ff. und Karte 2.