Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 447
ZICKLEIN
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kidde, kjedde (s. § 223) haben; von diesen wird kiddi im FB durch An-
gaben aus I si. 31,36,44 beståtigt.
223. Fast uberall in Norwegen, wo kid nicht gebråuchlich ist, zT. aber
auch neben diesem, herrscht die Form kidling (kjilling, kjiling, kjedling,
kjelling, kjeling) m., gewohnlich wie kid von beiden Geschlechtern (mit
den spezifizierenden Zssen. bukk(e)- / geii(e)-, geits-k.), doch hie und da
als Simplex besonders vom månnlichen Tier. Das Wort zeigt heute eine
im wesentlichen ostliche Verbreitung, dh. es herrscht beidseits des Oslo-
fjords (zT. neben kid, doch wird das Vorkommen in Vestf. bekråftigt
durch Belege aus Hof und Våle in OS 43), in Vinger - Solør-Hedmark
- Østerd. (mit Trysil), in Hall. - Valdres - Gbd. (doch im obersten
Gbd. nur teilweise) und im siidlichenTrøndelag: in Gauld. (mit Tydal),
Oppdal, Orkd. und in den siidwestlichen Kiistengegenden. Im Zentrum
dieses Gebietes: im zentralen Ostnorwegen und im siidl. Trøndelag,
finden sich keine Spuren von kid, wåhrend im Siiden einschl. Hall.
(besonders wenn wir die Belege in OS 43 beiziehen13) eine breite Misch-
zone besteht. In Hord. und Sogn o.F. greift kidling nach Westnorwe-
gen iiber, wo es im innern und mittlern Sogn und in Voss allein herrscht
und im iibrigen in mehr oder weniger starker Mischung mit kid bis nach
dem siidwestl. Hord. (Hord. 1) und nach dem åusseren Nfj. (Sogn o.F.
24) vorkommt. Ausserdem erscheint es neben kid in Helg., vereinzelt
in Lof., lt. einem Beleg in NO (aus NFL 37) auch in Salta und lt. einer
Angabe in OS 43 aus Salangen (= Troms 4) vereinzelt auch im siid-
lichen Troms.
Im Isl. ist kidlingur heute das gewohnliche Wort fur »Zicklein«14. Es
kommt uberall, wo die Ziegenterminologie noch bekannt ist, vor, lt.
Isl. 33 allerdings als Bezeichnung der zweiten neben kid als Bezeichnung
der ersten Altersstufe (iiber weitere Differenzierungen zwischen kidlingur
und kid s. § 222).
Von Ostnorwegen aus erstreckt sich kidling (bzw. killing) iiber
weite Gebiete Nord- und wohl auch Mittelschwedens bis hiniiber
nach Goti., Finnland und Estland. Es fehit zwar (als Simplex) bei
13. kje Akersh. 3, Blaker; Busk. 12, anderseits killing neben kje in Busk. 8,14.
14. Gelegentlich wird das månnliche Tier durch die Zss. haf ur kidlingur (Isl. 38,
auch lt. Blondal) besonders gekennzeichnet, wåhrend fur das weibliche Tier
nur einmal das zweifelhafte gimbrarkidlingur (Isl. 8) genannt wurde (vgl. hadna
usw. § 226).