Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 492
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ZUSAMMENFASSUNG
bufe »(Rind)vieh« (allgemein ohne Siidostnorwegen, jedoch nur noch
in Streubelegen; K. 2,42, § 11); 27. Jaks »Måhne« (Aussengrenze; K. 39,
§ 120); 28. naut (K. 42, § 131). Åhnlich ist die Gesamtverbreitung von
(-)huva »Netzmagen« (Simplex+Zusammensetzungen), wåhrend sich 29.
spene »Zitze« (K. 52, § 174) insofern hier anschliessen låsst, als es in
diesen Gebieten im Gegensatz zum Osten und Siiden unumschrånkt
fortlebt. Die Verbreitung von 30. kidja »zickeln« (§ 56) und 31. kråka
»Hufstrahl« (K. 38, § 114) umfasst ausser West- und Nordnorwegen
und Tr. auch ganz Siidnorwegen.
Worter mit westnorw.-trond.-nordnorw. Verbreitung, die ganz auf
die Gebiete westlich und nordlich des Hochgebirges beschrånkt sind,
sind in unserm Material selten (nur 32. gradhest K. 33, § 96); sie sind
begreiflicherweise in der Fischereiterminologie, wie Modéer14 gezeigt
hat, viel zahlreicher (vgl. aber immerhin auch unter c). In unserm Fail
bilden die unter y zusammen mit den unter a und (3 genannten Typen
im ostlichen Norwegen ein lockeres Linienbiindel, das sich, durch
einige der unter c zusammengestellten Worter sowie durch die Westgren-
zen ostlicher Worter noch verstårkt, bis gegen die schwedische Grenze hin
erstreckt und sich ostlich davon noch nach Schweden hinein fortsetzt
(vgl. § 257). Obwohl auf Karte 69 nicht alle Wortgrenzen eingezeichnet
wurden, ist das Bild dieses Linienbiindels mit seinen mannigfachen
Gberschneidungen ziemlich wirr, doch zeichnet sich immerhin im
Siidabschnitt, etwa vom siidlichen oder siidbstlichen Tel. bis zum
unteren Hall., eine etwas kompaktere Grenzzone mit im ganzen parallel
von Siiden nach Norden laufenden Linien ab, die, vor allem wenn wir
die auf Karte 65,71 und 75 dargestellten Grenzen hinzunehmen, einen
sehr deutlichen Gegensatz zwischen dem inneren Siiden (vgl. § 252) und
tw. dem siidnorw. Kerngebiet einerseits und dem Osten oder Siidosten
anderseits markieren.
c) Worter, die ausser in Westnorwegen auch in Nordnorwegen
vorkommen, deren Verbreitung aber zwischendrin, in der Gegend des
Trøndelag, eine mehr oder weniger grosse Liicke aufweist (Karte
70). Diese Worter zeigen im siidlichen Abschnitt, also im eigentlichen
Westnorwegen, im allgem. die gleichen Charakteristika wie die im
engern Sinne westnorw. Worter (unter a): Ostgrenzen meist auf dem
14. Modéer, Ordstudier SS. 19.70 ff. Modéer (S. 119) nennt diesen Wortraum
’det våst-nordnorska språkområdet’.