Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 493
SPRACHRÅUME IM NORW.
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Hochgebirgskamm mit besonders starker Bundelung im Abschnitt Hard./
Tel.-Sogn/Hall., gewisse Auffaserung im innern Sogn, ausgesprochene
Fåcherung im Silden (doch hier mit stårkerer Konzentration auf das
Gebiet mittl. Rog. - S-Hord.) und Norden (Nfj. - Møre). Obwohl
die Liicke in der Mitte im einzelnen von sehr verschiedener Ausdehnung
sein kann, liegt sie doch im wesentlichen etwa zwischen N-Møre und
dem nordi. Tr. oder siidl. Helg. Das Wiedereinsetzen der westlichen
Typen im nordlichen Norwegen wird durch zwei Linienbiindel, die
zT. mit den Siidgrenzen nordlicher Worter zusammenfallen (vgl. § 251):
das eine im Gebiet zwischen dem inneren Trondheimsfjord und Namd.,
das andere im Siiden von Helg., kraftig markiert. In der Liicke zwischen
westlichem und nordlichem Verbreitungsgebiet herrschen in der Regel
entweder ostnorw.-trondische oder (mindestens vorwiegend) trondische
Typen. Das erste ist der Fali bei 33. smale »Kleinvieh, Schafe« (: småfe,
saud; K. 6,56, §§ 22,196); 34. springa »bedecken, bespringen« (: rida;
K. 7, § 26); 35. dov »Kreuz« (: lend; K. 41, § 127); 36. ru »Friihlingswolle«
(: veft; K. 59, § 212); 37. rua »Friihlingswolle rupfen oder scheren« (: klip-
pa; § 212); 38. røyve »Wollpelz eines Schafes« (: feid; § 214); 39. brækta
»bloken« (: bræk(j)a; K. 60, § 217); 40. kid »Zicklein« (: kidling; K. 61,
§ 222), — das zweite bei 41. kalv(e)tung »tråchtig, von der Kuh« (: -diger;
K. 16, § 49; åhnlich auch 42. lamb(e)tung, das aber in Nordnorwegen
nur schwach belegt ist; K. 17); 43. vinster »Labmagen« (: kjæse; K. 23,
§ 66); 44. (-)Iake (Simplex+Zusammensetzungen) »Blåttermagen« (: troll-
pose; K. 22, § 63); 45. greida »Nachgeburt« (: greidsla; K. 47, § 153); 46.
kuruga »Kuhfladen« (: kurusa; K. 53, § 181). In einem einzelnen Fali,
wo der westliche durch einen ’mittelnorwegischen’ Typus (vgl. § 247)
unterbrochen wird, liegt die Liicke etwas siidlicher, im Gebiet Roms dal
- N-Møre: 47. saud »weibliches Schaf« (: tiksa, tikka; K. 58, § 207)15.
Die meisten dieser Worter sind in Nordnorwegen weit oder gar all-
gemein verbreitet; nur (-)Iake reicht nicht wesentlich iiber den nordi.
Tr. hinaus und dov ist im Gebiet mittl. Helg. - Salta von gump ver-
drångt. Grossere Liicken als in den genannten Fallen finden wir zwischen
westlichem und nordlichem Verbreitungsgebiet von 48. manke »Måhne«
(mittl. Hord. bis Sfj. — Salta bis Troms; K. 39, § 121) und 49. gaula
»muhen« (Kiistengebiete von Hord. — mittl. Tr. bis Finnm.; K. 54,
§ 189).
15. Die Liicke ist hier auch nicht so deutlich, da auch im Gebiet von tiksa, tikka
noch einzelne Belege fur saud begegnen.