Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 499
SPRACHRÅUME IM NORW.
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a) ein grosseres Gebiet, dh. auch den Trøndelag oder wenigstens Teile
davon, in einigen Fallen sogar auch Nordnorwegen28, oder
b) nur einen Teil davon, wie das zentrale Ostnorwegen, den Ostrand,
gewisse Gebirgsgegenden oder den Siidosten.
Fur die meisten der im folgenden zusammengestellten ostnorw. -
trondischen oder i.e.S. ostnorwegischen Worter stellt sich aber doch
deutlich das zentrale Ostnorwegen, vor allem das Gebiet um die
Mjøsa: das alte Heinafylki mit dem seit Mitte des 12. Jh.s bezeugten
Bischofssitz und Marktplatz Hamar, in etwas weiterm Sinne das Haupt-
gebiet des Eidsivajiings, als gemeinsamer Kern heraus, wenn auch in
einem Teil der Falle (so bei -diger) eher der zweite Pol, das Gebiet des
Trøndelag, als Ausgangs- und Ausstrahlungspunkt angenommen
werden muss. Daneben gibt es aber im ostnorw.-trondischen Bereich
noch einige kleinere Wortråume, deren Kern deutlich anders gelagert ist
und die deshalb gesondert behandelt werden mussen: das mittelnor-
wegische Gebiet und Gbd. gleich anschliessend (§ 247 f.; iiber den inneren
Siiden mit Zentrum in Hall. - Tel. s. § 252, iiber Siidostnorwegen
§ 241), das im engern Sinne trondische Gebiet im Zusammenhang mit
Nordnorwegen (§ 250).
a) Der ostnorwegisch-trondisch(-nordnorwegische) Raum (Karte 71):
Bei den ostnorw.-trond. Typen konnen wir zwei Gruppen unterschei-
den: solche, die ausser in Ostnorwegen nur in einem mehr oder weniger
grossen siidlichen Teil des Trøndelag und solche, die bis zur Grenze
N-Tr./Nordl. (zT. unter Einschluss des siidwestl. Helg.) vorkommen.
Zur ersten Gruppe gehoren: 1 ,fol-,fylunge »Fullen« (vereinzelt allerdings
auch in Helg. - Salta; K. 36, § 104); 2. lend »Kreuz« (K. 41, § 128); 3.
veft »Friihlingswolle« (K. 59, § 213); 4. (ull)feld »gesamte Wolle eines
Schafes« (§ 214), — zur zweiten: 5. rida »bespringen« (K. 7, § 25); 6.-8.
-diger »tråchtig« (soweit produktiv, ohne erstarrtes fyldig-, K. 15-17, § 48);
9. rempling »junger Stier uå.« (nach der einigermassen dichten Verbrei-
tung; § 148, vgl. K. 46). Noch etwas weiter, bis ins mittl. Helg., reicht die
28. Ostnorw.-trond. Gemeinsamkeiten sind auch in andern Teilen des Wortschatzes,
zB. der Fischereiterminologie, zahlreich; vgl. Modéer, Ordstudier S. 21.