Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 506
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ZUSAMMENFASEUNG
west-ostlicher Richtung verlåuft und sich in seiner Peripherie bis nach
dem Oslofjord, nach dem untern Busk., dem obern Tel. und dem
mittleren Ro g. erstreckt.
Eine gewisse Konzentration von Grenzlinien finden wir zunåchst
am Nordrand des i.e.S. siidnorw. Gebietes, bes. an der schon von
§§ 242,246 her bekannten ’Nahtstelle’ im Raume ob. Tel. - Num. /
Hall. (wenn auch hier mit leicht sudlicherer Lagerung), wobei nicht
nur nordliche Entsprechungen bereits behandelter siidlicher Worter,
sondern auch Einzelwortgrenzen ohne siidliche Entsprechung (Nr. 1,
ferner ukstapp) beteiligt sind: 1. spæl »kurzer Schwanz« (K. 29, § 85);
2. ukse »Stier« (: stut; K. 43, § 135); 3. greida seg, greidast »die Nach-
geburt ausstossen« (: Ableitungen von heil; klåra seg-, K. 48, § 158);
4. galt(e) »Zuchteber« (: rone; K. 63, § 233); 5. purka »Sau« (: sugga;
K. 64, § 238), nicht viel weiter nordlich die Sudgrenze von ukstapp
»kleiner (junger) Stier« (§ 148b; vgl. K. 46). Dieser Gruppe låsst sich
auch 6. hornutt »mit Hornern versehen« (: hyrnt; § 73), das in ganz
Norwegen ausser dem Siidwesten gebråuchlich ist, anschliessen. Wåhrend
die Grenzen Nr. 3,4 auf der Ostflanke eine starke Einbuchtung nach
Norden zeigen, verlaufen diejenigen von 7. fagerhuva »Netzmagen«
(K. 21, § 60) und 8. yrta, urta »wiederkåuen« (: jorta; K. 24, § 69) in
nordwestlich-siidostlicher Richtung und bilden, zusammen mit der
Nordgrenze von fljuga »in der Brunst laufen, sich paaren« ein etwas
stårker hervortretendes Linienbundel zwischen Gbd. und Valdres.
Dieses mundet gegen Nordwesten in den bereits bekannten Fåcher
zwischen Romsdal und Sfj. (vgl. §§ 242,244) aus, an dem noch weitere
nordliche Typen beteiligt sind: 9. turr »galt« (K. 49, § 163) und 10. sina
»galt werden« (K. 50, § 167), die beide im wesentlichen auf die kiisten-
nahen Gebiete beschrånkt sind, sowie 11. lamba »låmmern« (K. 19,
§ 55) und syta + r-Erweiterungen »schwach muhen« (K. 55, § 193),
deren Grenzen mehr in west-ostlicher Richtung verlaufen und sich des-
halb in der Grenzzone Nord-Øst er d./S-Tr. (vgl. schon § 246b) mit
Nr. 3,4, sowie 12. bøl »brunstig, von der Sau« (K. 14, § 42) — dem ein-
zigen Wort, fur das die Bezeichnung ’nordenfjelsk’ im strengen Sinne
zutrifft — vereinigen.
Das trondisch-nordnorwegische Gebiet wird auch in andern Teilen
des Wortschatzes, wie der Fischereiterminologie, deutlich greifbar38.
38. Vgl. Modéer, Ordstudier SS. 20. 125 ff. Modéer braucht flir die dem Trønde-
lag und Nordnorwegen gemeinsamen Worter den Ausdruck ’lofotord’,