Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 513
DIE HAUPTGLIEDERUNG DES NORW.
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zunåchst zwischen Gbd. und Valdres, dann aber vor allem im Raum
unt. Hall. - unt. Num. - osti. Tel., wo es zu den berelts bekannten
Gegensåtzen gegenuber Siidostnorwegen kraftig beitrågt (vgl. §§
241,244). Lockerer ist es im Westen und Siiden, wo einige Worter ganz
aufs Gebirge beschrånkt sind, wåhrend andere (wie Nr. 4 im Westen,
2 im Siiden) streckenweise noch immer bis an die K Liste reichen.
Neuerungen fehlen zwar im innern Siiden keineswegs, doch zeigen
sie geringe Expansionskraft und sind deshalb auf kleinere Gebiete
beschrånkt geblieben. Von diesen verdient (abgesehen von dem be-
reits in § 248 behandelten Gbd.) eine recht deutliche Kernzone im
Gebiet Hall. - Valdres (mit Neuerungen wie fela »Labmagen«, finn(e)
»Hornzapfen«, skitlake »Blåttermagen« ua.), welche die im Lautlich-
Morphologischen feststellbaren besonderen Beziehungen zw. den beiden
Talschaften62 kraftig unterstreicht, besondere Erwåhnung.
B) DIE HAUPTGLIEDERUNG: GRENZEN UND GEGENSÅTZE
253. Von den ca. 430 in dieser Arbeit behandelten norw. Wortern bzw.
Wortbedeutungen konnten im Vorangehenden 183 oder 42,5 %, ver-
teilt auf 189 einschlågige Falle1, mehr oder weniger deutlich den dort
herausgearbeiteten 11 ’primåren’ Sprachråumen zugeordnet werden.
Wenn wir noch einige kleinere oder zahlenmåssig weniger bedeutende
Wortråume wie Romsdal - N-Møre (vgl. S. 468, Anm. 27), nordl.
N-Tr., Salta - Troms (vgl. § 251) und Hall. - Valdres (vgl. § 252)
hinzunehmen, sind es 197 Worter oder rund 46 %, also annåhernd die
Hålfte. Die iibrigen Typen sind entweder lokal eng begrenzt, nicht
deutlich raumbildend oder iiber ganz Norwegen verbreitet.
Wenn wir die 11 ’primåren’ Wortråume in Bezug auf die Anzahl
der einschlågigen Fåile iiberblicken (wobei wir die grossråumigen
Typen wie im Vorangehenden nach ihren wahrscheinlichsten Kernge-
bieten einordnen), gelangen wir zu folgender Rangordnung:
52. Vgl. Ross NB. IV 16; Larsen, Oversigt S. 56 ff.; Kolsrud, Nynorsken SS. 89.92.
L Die Differenz kommt daher, dass in einigen Fallen der gleiche Typus zwei ver-
schiedenen Sprachråumen zugeordnet wurde: -diger als Ganzes dem ostnorw.-
trondfyl- und kalv-diger ausserdem dem trond., fyl(j)a Vb. Nordnorwegen
und dem inneren Siiden, hoppa f. Sud- und Nordnorwegen, knyvel/knuvel
je nach Form West- und Ostnorwegen, vetrung (vintring) nach der Gesamt-
verbreitung West-, nach der Bed. »einjåhriges Pferd« Nordwestnorwegen.