Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 516
486
ZUSAMMENFASSUNG
zwischen Nura. und Hall. ist auffållig, da sie sich nicht allem aus
verkehrsgeographischen Gegensåtzen zwischen diesen beiden, durch
alte Gebirgswege miteinander verbundenen3, Talschaften erklåren låsst.
Von entscheidender Bedeutung muss in diesem Fall die verschiedene
politische und kirchliche Zugehorigkeit gewesen sein: Num. gehorte
mit Tel. zu Grænafylki und damit zum Borgar-, spater zum Skidu^ing,
Hall.zum GulaJjing, Num. war im Spåtmittelalter Teil von Brunla Len,
Hall. von Akershus Len,und bis ins 16. Jh. gehorte Num. mit dem oberen
Tel. zum Bistum Hamar, wåhrend Hall. Teil des Bistums Stavanger
war. Es ist jedoch zu beachten, dass einerseits das Grenzgebiet Tel./Hall.
von der Kernzone des ’inneren Siidens’ (§ 252) umschlossen, anderseits
das sudnorwegische Kerngebiet von zahlreichen nord-siidlich verlaufen-
den Linien durchschnitten wird, welche sich allerdings kaum irgendwo
zu einem stårkeren Grenzbiindel verdichten. Ebenso ist die Tatsache
im Auge zu behalten, dass die meisten auch i.e.S. siidnorw. Worter
noch betråchtlich uber das eigentliche Kerngebiet hinaus nach Osten
und Westen ausgreifen.
c) Das Westnorwegische (i.e.S.) låsst sich abgrenzen durch die beiden
unter b erwåhnten Linienbundel in Ro g., durch eine scharfe, im siid-
lichen Abschnitt (etwa bis Hard.) aus 20, im nordlichen (von Sogn an)
aus 16 Isoglossen bestehende Grenze auf dem Hochgebirgskamm (Lang-
fjellene) und durch ein ebenfalls starkes, aber lockereres, von der Was-
serscheide zwischen S-Møre - Nfj. und Gbd. gegen die Kiiste hin sich
auffåcherndes Bundel von 21 Linien. Natiirliche (verkehrsgeographische)
und allgemein-kulturelle Bedingungen (vgl. § 261) wie alte politisch-
administrative, teilweise auch kirchliche Grenzen (Grenzen zwischen
west- und ostnorwegischen fylki, zwischen Gula- und FrostuJung, tw.
auch zwischen Gula- und Ei5sivaJ)ing und zwischen den Bistiimern
Bergen und Hamar bzw. Stavanger) haben im Osten und Norden des
norwegischen Vestlands zusammengewirkt, um hier die stårksten
Wortgrenzen in ganz Norwegen auszubilden (ebenso stark ist nur
noch die Grenze zwischen Gbd. und Valdres, die aber zu einem guten
Teil auf mehr lokalen Erscheinungen beruht; vgl. u.). Allerdings wird
das auf diese Weise umgrenzte westnorw. Gebiet durch zahlreiche vor
allem west-ostlich laufende Grenzen durchquert, die sich zwischen
Sogn und Nfj. zu einem stårkeren Linienbundel verdichten, welches
3. Vgl. Munch 1849, S. 122.