Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Síða 522
492
ZUSAMMENFASSUNG
wegens konzentrierte rova sowie das Vorherrschen der verbalen Aus-
driicke unter den Bezeichnungen der Brunst von Kuh, Au/Ziege und
Sau (vgl. § 28) gestellt werden. Ausser im westlichen und nordlichen
Norwegen nur auf den Fåroern gebråuchlich ist springa »bespringen,
bedecken«.
р) Worter, die zwar im Isl. und Får. nicht bezeugt sind, die aber in
Norwegen und zT. dariiber hinaus eine weite westliche Verbreitung
zeigen und die deshalb, wenigstens bedingt, ebenfalls hierher gestellt
werden konnen: greida »Nachgeburt«, saud »weibliches Schaf«, -tung, øyk.
y) Worter, die zwar in Norwegen nur noch resthaft bezeugt, aber in
den westlichen Tochtersprachen (wenigstens im Isl.) noch verbreitet
sind und fiir die deshalb eine åltere westskand. Verbreitung als gesichert
gelten kann: bol, bul »Stier« (§ 139), hupp »Weiche« (§ 80), nåre »dass.«
(§ 80), ryssa »Stute« (§ 101). Das fiir ganz Westnorwegen noch sicher
bezeugte andmarke hat wenigstens Entsprechungen im Orkn. und Shetl.
b) Einige wenigstens im Rahmen des ’Westnord.’ heute ebenfalls
westlich orientierte Typen lassen sich als urspriinglich nordskandinavisch
(smale, vinster, auch (?) (-)huva nach der Gesamtverbreitung) oder
gemeinnordisch (bufe »(Rind)vieh« § 11, hale, kid, naut) nachweisen.
Sie sind durch von Ost- und Siidostnorwegen ausgehende Riick-
zugsbewegungen auf ihr heutiges westliches und zT. nordliches Gebiet
zuriickgedrångt worden.
с) Anderseits reichen einige in gesamtnordischer Sicht ebenfalls
deutlich westlich orientierte Typen iiber ganz Norwegen bis ins west-
liche Schweden hinein: so das Adj. grad »zuchtfåhig, geil« (§ 98);
jalk,jelk (vgl. § 99); jorta und urta, yrta zusammen (§ 69); saud »Gat-
tungsname fiir Schaf« (§ 197), ebenso nach der friiheren, sicher nach-
weisbaren Verbreitung auch spsel, das heute in Siidnorwegen, und
die Adj. blesma und yksna, die heute vor allem im westlichen und nord-
lichen Norwegen fehlen, — noch weiter gegen Osten: belja »brullen«
(§ 190) und gjelda »kastrieren« (§ 57) (iiber purka, auch turr s. § 259).
Diese Falle bilden zusammen mit den unter a und b genannten vom
westlichen Schweden bis nach Westnorwegen eine Reihe von im
wesentlichen in nord-siidlicher oder nordostlich-siidwestlicher Richtung
laufenden Staffeln, die sich zwar am Hochgebirgskamm verdichten,
zT. aber sich noch nach Westnorwegen hinein fortsetzen. Dabei
zeigen die meisten westlichen Typen, darunter auch die noch deutlich
als westliche Neuerungen erkennbaren brækta, faks und gaula, Riick-