Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Qupperneq 531
SPRACHBEWEGUNGEN IM NORW.
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Verbreitung der ganz jungen Fachworter netmage, hingst, auch hoppa
(s. unter c) und vallak (§ 99).
Im Gegensatz zu den westlichen zeigen von den ostlichen und siid-
ostlichen Neuerungen auch viele jiingere noch eine starke Expansions-
kraft, wåhrend bei den alten in viel geringerem Masse als bei den ålteren
westnorw. Neuerungen heute eine riicklåufige Bewegung festzustellen
ist (nur teilweise bei mig und søyda). Auch von den jiingeren Novationen
ist eine betråchtliche Zahl (so bøling, -diger, fol-,fylunge, gamp, kalva,
klippa, krøter, rempling, rumpa, råmjølk, skjut, stå borte) bis in den
Trøndelag und zT. weiter nach Nordnorwegen gelangt, doch ist
allerdings bei einigen von ihnen (so -diger, rumpa, råmjølk, skjut, wohl
auch veft) wie auch bei einigen alten (kidling, mig, auch lend ?) stark
mit gleichzeitigem Vorstoss von Westschweden - Siidostnorwegen
und Nordschweden - Tr. her zu rechnen. Auch in westlicher Richtung
machen nur wenige der wichtigeren (siid)ostlichen Novationen schon
vor dem Hochgebirgskamm halt: kidla »zickeln«, kuruka, im nordlichen
Abschnitt gamp, im siidlichen pappe und rumpa, andere — ebenfalls
vor allem rel. junge — reichen bis zur Wasserscheide: (ull)feld, klippa,
lata av, stå (borte),veft, jetzt auch das fruher im Sudwesten weiter ver-
breitete od und streckenweise das in den åussern Gebieten Westnor-
wegens allerdings verbreitete råmjølk. Vor allem einige sehr alte Neue-
rungen (so kidling, lend, mig, rauta, søyda), daneben aber auch einige
jiingere wie bøling und zT. rumpa (vgl. auch råmjølk) sind iiber das
Gebirge noch weiter bis in vor allem innere Teile Westnorwegens
vorgestossen, wobei sich die Wege, auf denen sie gegen Westen vor-
geriickt sind, zT. noch deutlich erkennen lassen: Gbd. - S-Møre
(Romsdal) und Nfj. bei rumpa, (ull)feld (das sonst nur bis zum Hoch-
gebirgskamm reicht), auch bei søyda6 und mån (§ 122) ? — Valdres/
Hall. - Sogn bei kidling, mig, råmjølk, søyda, auch bei hoppa — Hall.
oder Num. - Hard. bei søyda.
Die jiingeren ostlichen Neuerungen, die bis nach Westnorwegen
gelangt sind, sind jedoch grosstenteils von Sudwesten und Nordosten
der Kiiste entlang vorgestossen und deshalb hauptsåchlich in den west-
norwegischen Kiistengebieten durchgedrungen, wåhrend in den Ge-
birgstålern des innern Siidens (vgl. § 252) und in den innern Fjord-
gegenden inselartig Reliktgebiete alterer Typen ausgespart blieben.
6. Vgl. die beiden sekundår durch skjedda abgetrennten Belege in S-Møre.