Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1967, Page 566
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ZUSAMMENFASSUNG
S kag., und Rang.); rukragi (bis S kag. und Rang.) und kirningur (bis
westl. Eyf., im Siiden aber nur bis Gull.).
274. Mit der Verbreitung der wenigen regionalen Aussprachevarianten,
die es im Isl. gibt, bestehen offensichtlich starke Obereinstimmungen,
besonders im Norden, Osten und Siidosten-Suden. Wie wir den beiden
Karten, die Dahlstedt6 auf Grund von Bjorn Gubfinnssons Unter-
suchungen gezeichnet hat, entnehmen konnen, zeigen diese drei Gebiete
im Lautlichen im wesentlichen dasselbe Bild wie im Wortschatz. Der
Norden (Skag. - N-t»ing.) tritt als Kerngebiet mit einer Reihe von
Erscheinungen wie hv->kv-, p t k als aspirierte Tenues, stimmhaften
6 l m n vor p t k, Aussprache von g in der Verbindung ngl und fd>bd,
gd>gd7 8 besonders deutlich hervor, der Osten wird von N-Mul. bis
Subursveit durch die starke Senkung von i und u (’flåmæli’) charak-
terisiert, wåhrend Sudosten und Siiden hv->%(w)- und Lenisierung von
p t k gemeinsam haben, der Sudosten sich aber vom eigentlichen Siiden
durch (teilweise) Bewahrung von rn und ri und Monophthong vor gi
unterscheidet. Der Westen ist wie der Osten im Lautlichen noch mehr
als im Wortschatz Ubergangslandschaft zwischen Nord und Siid; Eigen-
ståndiges zeigen wiederum vor allem die Westfjorde mit Bewahrung
von a e 6 vor y und ålteren, jetzt im Riickgang begriffenen Lautent-
wicklungen wie få>fd, gd>gd, rd>rds, wåhrend sie das im iibrigen
Westen (wie im Osten) verbreitete ’flåmæli’ nicht aufgenommen haben.
Besonders eindriicklich zeigt sich die Obereinstimmung mit dem
Lautlichen in den wichtigsten Grenzen oder Grenzzonen: so an der
alten Fjorbungsgrenze zwischen Nord- und Westisland am Hruta-
fjorbur (Hun./Strand.), im Osten zwischen N-f>ing. und Fljotsdals-
hérab und im Siidosten, besonders im Gebietvon Breibdalur9. Weniger
deutlich kommt im Lautlichen die im Wortschatz so kraftig in Er-
scheinung tretende Grenzzone im Sudwesten, zwischen Faxafloi und
dem siidislåndischen Flachland, zum Ausdruck.
6. AaO. S. 16/17.
7. S. Dahlstedt, aaO. S. 18, Fn. 1.
8. Vgl. Hreinn Benediktsson, aaO. S. 85; Åsgeir Bl. Magnusson, IT 1 (1959):
9-25.
9. Vgl. zu dieser Grenze Stefan Einarsson, JEGPh 31 (1932): 537-572.