Le Nord : revue internationale des Pays de Nord - 01.06.1941, Side 115
RASSISCHE ZUSAMMENS. D. FINN. VOLKES 109
keit.« Wie man sieht, weicht diese Beschreibung der Karelier
stark von derjenigen Retzius’ ab.
Von den einheimischen Forschern sind besonders Westerlund,
Wilskman und Kajava zu erwáhnen. Ihre Untersuchungen sind
aber sehr beschránkt gewesen, da sie hauptsáchlich nur Wehr-
pflichtige untersucht und nur einige der wichtigsten Masse ge-
nommen hatten. Es versteht sich von selbst, dass, nachdem Finn-
land im Jahre 1917 seine Selbstándigkeit errungen hatte und auch
die wissenschaftliche Forschungsarbeit auf allen Gebieten wieder
erstanden war, man auch fur die anthropologischen Untersuchun-
gen der Finnen mehr Interesse zeigte. Auf Anregung von Pro-
fessor Kajava sind unter der Leitung des Anthropologischen Aus-
schusses der Finnischen Akademie der Wissenschaften seit dem
Jahre 1924 in Finnland anthropologische Untersuchungen aus-
gefíihrt worden. Viele Stipendiaten, meistens Mediziner, haben
wáhrend der Ferien in verschiedenen Teilen des Landes anthro-
pologische Messungen angestellt.
Das auf diese Weise gesammelte Material enthált mehr als
8 j 00 im anthropologischen Alter stehende Personen. Das anthro-
pologische Alter der Mánner liegt zwischen dem 25. und 50.
Lebensjahre und das der Frauen zwischen dem 20. und 50. Le-
bensjahre. Von den Untersuchten sind 4000 Frauen und 4500
Mánner gewesen. Schwedischsprechende waren beinahe 20 % un-
ter den Untersuchten. Bei der Behandlung des Materials ist die
Einteilung nach Landschaften befolgt worden. Jede Landschaft
ist ausserdem noch weiter in kleinere Gebiete eingeteilt worden.
Auf diese Weise ist das ganze Land in 56 Gebiete geteilt worden.
Finnland zerfállt in neun Landschaften: Aland, Eigentliches
Finnland, Uusimaa (Nyland), Háme, Satakunta, Savo, Karelien,
Ostrobothnien und Lappland.
Was kann man nun auf Grund dieser Untersuchungen von
der rassischen Zusammensetzung des finnischen Volkes sagen?
Diese neuesten Untersuchungen haben, ebenso wie auch die
friiheren Messungen, gezeigt, dass die Finnen zu den hochgewach-
senen Völkern gehören. Der Mittelwert der Körperböhe bei den
Mánnern in den verschiedenen Landschaften variiert von 174,2
cm bis 166,3 cm und derjenige der Frauen von 161,8 cm bis
154,5 cm. Die Körperhöhe ist am grössten in den siidwestlichen
Teilen des Landes und am kleinsten in seinen östlichen und nörd-
lichen Gebieten.
Die Kopfform variiert ebenso wie die Körperhöhe in ver-
Le Nord, 1941, 2-3 ®
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