Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 72
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eine Kombination Arngrims zu nennen. Dieser beruft sich darauf, daB es
pauca tantum sunt, was er anzumerken håbe105, weil minimum mihi ob-
vium106, aber dies hat er irgendwo in den 26 Codices gefunden. Es ist zu
beachten, daB Arngrims Zusatz wegen des Konigsnamens eine Dublette
und einen Widerspruch zum Compendium bedeutet: es berichtet auf fol.
6b und 7a gemiiB Snorri die Einfiihrung des Konigsnamens unter Dyggvi,
dessen Mutter Konning Dans Daatter udi Danmarck war. Fur eine solche
Korrektur des Compendiums muB Arngrim seine Grunde gehabt haben.
Man kann also nicht entscheiden, ob Snorri diese Stelle iiber Agni ge-
kannt und geåndert hat, oder ob sie eine Kombination erst nach und viel-
leicht unter Snorris und der Skjoldungensaga EinfluB ist — was mir am
wahrscheinlichsten vorkommt.
Jedenfalls kann man den Grund erkennen, warum Snorri unter
chronologischen Schwierigkeiten eine Angabe der Skjoldungensaga iiber
die Entstehung des Konigsnamens107 gerade auf Dyggvi bezogen hat:
Thjodolf nennt ihn konungmann; Dyggvi fiihrt also bereits den Konigs-
namen, wåhrend der GroBvater Domaldi — noch — drottinn heiBt108.
Auch hier folgt Snorri wiederum dem Skalden als primårer Quelle. Der
Skjoldungensaga gegeniiber zeigt Snorri hiebei eine abwågende Haltung,
indem er deren Angaben zugunsten einer ihm zuverlåssiger erscheinenden
tiberlieferung veråndert und aus dem Widerspruch eigene SchluB-
folgerungen zieht, wie hier durch die Versetzung Dans in Domars und
diejenige Halfdans, Alis und Frodis in Auns, Egils und Ottars Zeit.
Entstehende Unstimmigkeiten låBt er dabei auf sich beruhen109.
los Bei Olrik S. 127.
108 Ebda. S. 138.
,OT Bei Olrik S. 108.
108 So auch Lindqvist, Uppsala hogar S. 271.
108 Ich kann mich nicht von der Richtigkeit der Meinung Olriks (Aarbb.
S. 144 ff.) iiberzeugen, daB die Skjoldungensaga eine genaue und systematische
Gleichsetzung der Skjoldungen- und Ynglingerreihe durchgefiihrt håbe, indem jeder
Dånenkonig einen schwedischen zur Seite bekommen håbe. Zwischen Jorund und
Adils geht die Synchronisierung einfach in die Briiche, weil 1 Ynglingergeneration
zu viel vorhanden ist. Von Frodi IV., der als Alis Bruder mit dem nach Ali
regierenden Jorund annahernd in eine Generation gehoren muB, bis zu Rolf Kraki
sind es 4 Glieder: Frodi IV., die Bruder Ingjald und Halfdan, die Vettern Frodi
und Helgi, Rolf; bei den Ynglingern sind es 5: Jorund, Aun, Egil, Ottar, Adils.
Dabei ist Adils eigentlich schon in gleicher Generation mit Helgi anzusetzen, wo-
durch die Rechnung noch schwieriger wird. Ein solch mechanisches Verfahren, wie