Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 266
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wieder mit der Angabe von Haraids Regierungszeit (52, 1); das Ende
aufschwellen zu lassen, ist schon seit Hakons des Guten Todesschlacht
bekannt. Hiezu gehort die Bestattung (52, 7), aber auch sie ist durch
Gegenwartswissen erweitert.
Zu urteilen ist, daB auch im Agr. ab Magnus dem Guten eine
Stoffiille gebracht wird, die nur schwer, z. T. iiberhaupt nicht in den
bisherigen Rahmen der Darstellung paJ3t; daB aber die alte Anordnungs-
gewohnheit: stoffreicher Anfang und Ende, summarischer Mittelteil,
trotzdem noch durchzufiihlen ist. Dabei ist hervorzuheben, daB die Teile,
die in der Magnussaga die Grundform iiberschreiten: Svein und Wenden-
schlacht, nach den Ergebnissen des Textvergleiches (o. S. 231) nicht aus
dem fur Th. und Agr. gemeinsamen Kreis von Vorstufen stammen. Sie
verraten sich damit als Erzåhlstucke, die sekundår in ein bestehendes
Gebilde eingebaut wurden und dadurch den alten dreiteiligen Rahmen
gesprengt haben. So ist anzunehmen, daB die Saga von Magnus dem
Guten in einer ursprunglicheren Fassung doch nach der (erweiterten)
Grundform aufgebaut war, die im Agr. wiederum deutlicher durch-
schimmert als bei Th. Noregs konungatal stiitzt diese Annahme (s. u.
S. 279). Haraids des Harten Teil werden spåtere Untersuchungen noch
erhellen (u. S. 348 f.). Aus dem Textvergleich wissen wir bereits, daB
Haraids Jugend und seine Auseinandersetzung mit Magnus wohl der
Haraldingerchronik zuzuweisen ist (o. S. 245), so daB die urspriing-
liche Magnussaga auch von diesen Erzåhlteilen entlastet werden kann und
damit noch mehr der Grundform entspricht.
Ab Haraids des Harten Englandzug ist das Verhåltnis zwischen den
beiden Denkmålern so, daB Th. ein kiirzender Auszug einer gemeinsamen
Vorlage sein durfte (s. o. S. 245 ff.). Agr. gibt das Original genauer,
und so empfiehlt es sich, fur den letzten Teil von ihm auszugehen.
Seine Inhaltsgruppen frir Olaf Kyrri sind: Beginn der beiden
Bruder (43,1), Tod des Magnus und Jugend Hakons (43,2), Olafs
Alleinregierung und ihre Weise (43,3 u. 5), sein Charakter (43,4),
seine Bautåtigkeit (44, 1), Leutseligkeit (44,2) mit der episch geschwell-
ten Episode der Miklagilde (44,2—4), Friede nach auBen (44,5),
Regierungszeit, Krankheit, Tod mit Todesort und Bestattung (45, 1).
Th. hat (abgesehen von dem Fehlen der Miklagilde) die abweichende
Reihenfolge: Regierungsjahre, Charakterisierung, Regierungsweise, Bau-
ten, Norwegens Gliick (S. 58). Bei beiden liegen gevviB Bestandteile