Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 228
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nung der Seeschlacht als vor Helganes geschehen. Eine Helganes-Schlacht
bringt Th. spater (S. 49), wovon Agr. nichts berichtet. Es folgt der
Wendeneinfall, der nach Th. eine Folge des dåniscben Burgerkrieges
(S. 49), nach Agr. jedoch ein Unternehmen Svein Ulfssohns ist (37, 2).
Bei den Gegenmafinahmen des Magnus zeigt sich folgendes: Nach beiden
Denkmalern mangelt dem Konig Zeit, ein geniigendes Heer zu sam-
meln, und er ist daher in Furcht vor den Folgen. Doch driickt das jeder
Schriftsteller mit seinen Worten aus (vgl. Agr. 37, 2 und Th. 49: Quod
cernens—dimicare). Anderseits fiihlt nach Th. der Konig die Unzutråg-
lichkeit, der Verwiistung zuzusehen. Aus diesem Dilemma hilft ihm die
Erscheinung des Vaters mit der Aufforderung zum Kampf und der Ver-
heifiung des Sieges durch Gottes Gnade (S. 49). Hier weicht das Agr.
ab: ok biosk l>6, sem hann måtti, til viprtoko; es kennt also einen von
sich aus und auf jeden Fail zum Kampf entschlossenen Konig. Die Vision
ist deshalb nur Bestarkung und Trost, nicht Initiative. Sie hat auch
abweichenden Inhalt: neben der VerheiBung sicheren Sieges gibt sie
Anweisung zur Aufstellung des Heeres, vgl.: ok skipapi Mognus sva lipi
sino i fylkingar, sem inn helgi Olåfr hafpi åpr i draumi kent honom
(38, 2). Weiter sind die beiden Schlachtschilderungen ganz verschieden:
Th. berichtet nur von den personlichen Leistungen des jungen Konigs
mit der bemerkenswerten Mitteilung vom Banner und der Axt des Vaters
(S. 49). Das Agr. dagegen hat den strategischen Verlauf und vor allem
die miBgliickte Kriegslist Sveins mit den Ochsen. Erst am Ende folgt die
Aristie des Magnus (38,2—6). Im Gegensatz zu Th. sind hiemit die
Auseinandersetzungen zwischen Magnus und Svein beendigt.
Wie hat man nun Gleichheit und Differenz zu beurteilen? Magnus
ist unentschlossen; die Vision befiehlt ihm den ungleichen Kampf und
verheiBt den Sieg; unter dem Banner und mit der Axt des Heiligen
wird er erfochten. Diese Version des Th. ist aus einem GuB; sie ist
Legende und Wunder, zu dem Fahne und Axt des Heiligen und die
heidnischen, kulturlosen Feinde Gottes untrennbar gehoren. Sie, die Axt,
die zu Th.s Zeit noch im Dom zu Nidaros aufbewahrt wird (S. 49),
durf te geradezu ein realer Ansatzpunkt zur Wundergeschichte sein. Hin-
gegen ist im Agr. die Schlacht eine Auseinandersetzung zwischen Magnus
und Svein und nur ein einziges Mal wird, ohne religiosen Beiklang, der
Wenden Erwåhnung getan: ok fly pi Sveinn til Vindlandz ok efldi papan
her annat sinni (37,2). Die Niederlage Sveins ist letztlich durch das
Scheitern seiner Ochsenlist bedingt: ok veik sva til, at Sveinn var netiapr