Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 269
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Zusammenf assend låBt sich sagen: Die Zeit von Harald
Schonhaar bis zu Olafs des Heiligen Fail wird in einer festumgrenzten
Mitteilungsform zur Darstellung gebracht, wåhrend alles Spiitere in
einer freien Reihung wichtiger Tatsacben zwischen Regierungsantritt
und Lebensende des Fursten Gestalt erhålt. Eine Uberschneidung beider
Arten ergibt sich bei Magnus dem Guten, indem unter dem freien
Aufbau der beiden Denkmaler eine åltere Stufe mit der Grundform
sichtbar wird. AuBerdem nimmt in beiden Denkmalern, besonders im
Agr., das chronologische Sach- und Namenswissen nach Olaf dem Hei-
ligen betrachtlich zu.
Bei diesem Wissen ist eine Beobachtung zu machen: es hat auf die Ge-
genwart der Verfasser Bezug. Das beginnt mit der Translatio Olafs des
Heiligen: in Nidrosiensi metropoli (Th. S. 44), dem Ort der Verehrung
des rex perpetuus; das Beil, das in der Wendenschlacht des jungen Mag-
nus Erwåhnung findet (Th. S. 49, s. o. S. 226), ist dasjenige Olafs, das
heute noch in der Kirche von Nidaros aufbewahrt wird. Die Bauten,
die in beiden Denkmalern genannt werden, stehen heute noch (oder
sind durch Neubauten an derselben Stelle ersetzt): die Marienkirche
in Nidaros, worin ihr Erbauer Harald der Harte beigesetzt wurde (Th.
S. 58; Agr. 42,7), jetzt aber liegt er in Elgiosetr (Agr. ebda.). Die
andere, die Dreifaltigkeitskirche, in der jetzt der heilige Olaf ruht,
ist vom Sohn Olaf errichtet worden (Th. S. 58; Agr. 44, 1, vgl. 45).
Die Miklagilde (Agr. 44,2), von Olaf dem Stillen gestiftet, ist jeden-
falls den Drontheimern zu Agr.s Zeit wohlbekannt, und ebenso dreht
es sich in Hakon Thorirsziehsohns Saga um Ortlichkeiten in Nidaros, die
zur Zeit der Niederschrift noch standen (Agr. 46,2—3; 47,2 u. 4).
Sodann erscheinen die Namen der Fahrtgenossen des Konigs Magnus:
jener Sigurd (Th. S. 62; Agr. 50, 1), der spater das (noch vorhandene)
Kloster auf Nidarholm errichtet hat (Th. ebda.), weiter Ogmund Skop-
tissohn, Sigurd Sigurdssohn (Agr. 50,1). Sodann Dag, der Vater des
Gregorius, Vidkunn Joanssohn, der spater geehrt wird (Agr. 51,6), Ulf
Ranissohn, der Bruder Sigurds, des Vaters des Nikolaus (Th. S. 63;
Agr. 50,2), den Eystein, infelix tyrannus, in Nidaros toten lieB (Th.
a. a. O.). Alles Namen, die den Lesern beider Denkmaler viel besagten:
es sind die Vater jetzt lebender oder den Lebenden noch in Erinnerung
befindlicher Månner und Geschlechter; im Gegenwartsbezug liegt zum
groBen Teil der Wert dieser Angaben. Bei dem Orkadenjarl Erlend
und seinem heiligmaBigen Sohn Magnus ist kirchliches Interesse beteiligt