Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 310
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heben. In der Wahrung des ortlichen Zusammenhanges stimmt Noregs
konungatal zu Agr., indem es nach Erichs Flucht mit Hakon fortfåhrt,
jedoch Erichs weiteres Schicksai iiberhaupt iibergeht. Vielleicht gab es
Lebensabrisse der Haraldinger auch ohne Erichs Ausgang.
In den Bericht von Haraids Tod ist der Anteil Hakon Jarls am
Uberfall in laufender Erzåhlung eingewoben, anders somit als bei Th.
( s. o. S. 299) und anders motiviert: mit Vaterrache (10,2). Auf diese
Weise hat das Agr. eine enge und unmittelbare Verkniipfung des Jarls
mit den Gunnbildsohnen anstelle der nachtraglichen des Th. Die eigent-
liche Pråsentation des Jarls erfolgt jedoch erst bei seinem eigenen Antritt,
wo sein Titel und seine Stammtafel mitgeteilt werden (11, 1—3); hiebei
wird der Name des (in 10,2 ungenannten) Vaters gebracht ohne irgend
einen Verweis auf sein vorerwåhntes Schicksai. Eine Wiederholung ist
damit verbunden: nach Haraids Fali heiBt es, daB Hakon spater Gold-
harald gefållt und sich Norwegen gegen Tribut an den Dånenkonig
ervvorben håbe (10,4). Gleich darauf wird der Reichsgewinn Hakons
nochmals berichtet®, ohne daB ein Verhåltnis zum Dånenkonig hier oder
spater zur Sprache kame: En eftir frdfall Haraids kamr Håkon iarl til
rikis ok haf[>i einn Nor eg alian ... (il, i), nur innerhalb der Gunn-
hildgeschichte (die aber fur sich zu betrachten ist (u. S. 343), und wo
der Dånenkonig wie eine neue Person vorgestellt wird: er på rép fyr
Danmorko, was man bereits weiB) gilt Hakon als „noch“ mit Harald
Gormssohn befreundet (11,6). Der zweite Bericht (11, 1) klingt, als
wenn der Jarl vonAnbeginn an unabhångiger Herrscher Norwegens wåre.
Zusammen mit der Pråsentation wirkt dieser erste Satz von Kap. 11 wie
der Beginn eines neuen Abschnittes, wåhrend der Satz von io, 4 den Cha-
rakter eines abschlieBenden Ausblickes in die Zukunft zeigt und gemåB
u. S. 343 sogar zu einer sekundåren Ausweitung des Agr. gehoren konnte.
Die sich widersprechende Wiederholung wirkt wie die Nahtstelle zweier
ehemals eigenståndiger Stikke: der Haraldingerreihe und eines Lebens-
abrisses von Hakon. Dazu kommt weiter, daB dieser an seinem
Ende von der folgenden Olafssaga durch die Geschichte von Hersir
isoliert wird und auBerdem der Sturz des Jarls ganz aus sich heraus,
ohne ursåchliche Verkniipfung mit Olafs Ankunft erfolgt. Der Hinweis
auf diese und die Flucht der Sohne des Jarls hat dieselbe Funktion wie
die Nennung des Jarls nach Haraids Fail: schlieBender Ausblick. So
Indrebo, Edda 17, S. 52.