Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 208
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patris neuter optatis nuptiis perfrui potuit und Agr. mit: ok bra fa pir
hennar heitom peirri fyr reifn sakar ok gifti Jaritlåfi Austrvegs konungi,
dann ist dies nicht nur anders formuliert, sondern auch zusåtzlich be-
grundet, was in der Sache mit HN (S. 124) ubereinstimmt. Damit
steht Agr. wieder einmal zwischen beiden Denkmalern, was samt der
Erscheinung von wortlicher Gleichheit und Ungleichheit fur Selb-
ståndigkeit innerhalb gleichen Uberlieferungskreises spricht. Auch bezgl.
Olafs Nachkommen weicht Agr. mit der Mitteilung von Th. ab, daB
Olaf mehrere Kinder hatte, man aber nur noch den Namen von Gunn-
hild (nur Schreibfehler frir Ulfhild?220) kenne (25, 1; HN bricht gerade
an dieser Stelle ab, S. 124)221. Beider SchluBbemerkung: qnam postea
conjunxit Ottoni duci Saxonum und er tok Otto hertogi å Saxlandi
sind gewiB wortgleich, aber kann man solches Sachwissen anders for-
mulieren?222 — Olafs Erscheinung hat Agr. zusåtzlich (25, 2)223.
Knuts Angriff wird in beiden Denkmalern verschieden begrun-
det: als Undank fur Olafs Hilfe in England im Agr. (26, i)224, als
Wunsch des Habgierigen (avidus alieni) nach Wiederherstellung der
Herrschaft des Vaters und des Neffens iiber ihren Teil Norwegens
(S. 29 f.). Hier besteht keine Gemeinschaft (woriiber noch spater
220 Nordal S. 15; F. Jonsson, Aarbb. 1928, S. 292.
221 Aus Agr.s Wortlaut schluBfolgern zu vrallen, daB Margareta der HN (in:
ex qua Margareta genuit) von einem spateren Schreiber zugesetzt sei (Storm,
Aarbb. 1873, S. 375) ist nicht moglich, da alles gegen eine direkte Benutzung der
HN durch Agr. spricht.
222 Nordals Ansicht S. 26, Agr.s Namensform Otto (statt isl. 6tta) weise auf
schriftliche lateinische Quelle, widerlegt F. Jånsson, Aarbb. 1928, S. 292, durch
den Hinweis auf eine gleiche Form Otto z. B. in Fgsk. A, S. 210. — Wenn G. Storm
annimmt, Aarbb. 1873, S. 375, Agr.s Satz ok gat ålafr digri mep henni born usw.
sei eine Kombination aus HN und Th. (dessen Mitteilung an die leere Stelle der
HN gesetzt sei), so geht dies von derselben, oben S. 186, Anm. 181 abgelehnten
Voraussetzung aus, daB der Agr.-Verfasser eine Kenntnis von Olafs Nachkommen
einzig und allein aus Th. und HN und sonst nirgends her gehabt haben konne.
Das ist mehr als unwahrscheinlich. Und woher hatten die beiden (unabhångigen!)
Chroniken dieses Wissen? — Uber tok s. o. S. 189.
223 Auch hier nimmt F. Jonsson, Aarbb. 1928, S. 292 f., ohne Begriindung zu
geben, gemeinsame Quelle mit Legend. Saga an, die nur die Ålteste Saga sein konne.
221 Der ÅuBerung F. Jonssons, Aarbb. 1928, S. 293, Agr. håbe hier gegeniiber
Th. die unrichtige Vorstellung, ist Ove Moberg, Olav Haraldsson, Knut den Store
och Sverige (Lund—Kbhvn. 1941) S. 70 ff. entgegenzustellen.