Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 117
IN erster bewahrter Niederschrift als Ganzes begegnet die Konigssaga
ab Halfdan dem Schwarzen und Harald Schonhaar in den drei kurzen
und zugleich åltesten Ubersichtswerken: der Historia de antiquitate regum
Norwagiensium des Theodricus, der Historia Norwegiae und des Agrip.
In gewissem Sinn gesellt sich zu ihnen auch Snorris Einleitung zu seiner
selbståndigen Olafssaga. In den drei åltesten Denkmålern erscheint das
Geschichtsbild der Konigssaga, dessen Feststellung ein Hauptziel vor-
liegender Untersuchungen ist, in seiner åltesten iiberlieferten Gestalt, die
zugleich bereits grundlegende Zuge des spåteren Bildes trågt. Von hier
aus kann man sich riicktastend die Vorstufen zu vergegenwårtigen ver-
suchen, ehe sie sich ganz im Dunkel der mundlichen Uberlieferungen
verlieren.
Um soleher Schliisselstellung willen ist es notwendig, sich mit den
drei Ubersichtswerken griindlich zu beschåftigen, darunter gerade mit
ihrem gegenseitigen Verhåltnis1.
1 Zur Datierung: Theodricus. Auf Grund seines eigenen Bezuges auf
Erzbischof Eystein herrscht Einhelligkeit in der zeitlichen Bestimmung seines
Werkes: zwischen 1177 und 1187, am wahrscheinlichsten vor 1180, ehe Eystein
das Land verlassen muBte. So G. Storm, Monumenta S. VII f.; F. Jonsson, Lit.
Hist.2 2, S. 591 (vielleicht aber doch eher noch zwischen 1184 und 1187 nach der
Riickkehr Eysteins) ; E. Mogk S. 809; Jon Helgason, Norrøn Litteraturhistorie S.
141! Jan de Vries, Lit.-Gesch. 2, S. 169.
Historia Norwegiae. Zwei Auffassungen stehen sich gegenuber: eine
Datierung furs spåte 12. Jahrh. zwischen 1170 u. 1180, so G. Storm, Monumenta
S. XXIII (vor 1180); H. Koht, Innhogg S. 211—13 (1170) und ihm folgend
T. Berntsen, Fra sagn til saga (Krist. 1923) S. 53, Joh. Schreiner, Saga og oldfunn
S- 73 i J- de Vries, Lit.-Gesch. 2, S. 172; neuestens Asgaut Steinnes, Ikring Historia
Norvegiae, (norsk) Hist. tidsskrift 34 (Oslo 1946) S. 60 f. (um 1195 von Peter
av Husastad). — In den Beginn des 13. Jh. dagegen, zwischen 1200 und 1230
setzen das Werk S. Bugge, Aarbb. 1873, S. 37; E. Mogk S. 810; Fr. Paasche, Norsk
Lit. Hist. 1, S. 432; F. Jonsson, Lit. Hist. 2, S. 594 und Aarbb. 1928, S. 276 f. DaB
HN junger sei als Agrip, halten ferner S. Nordal S. 41, ASalbjarnarson S. 7 und
A. Holtsmark, Edda 38, S. 150 ff. u. S. 162, fur moglich. Allein steht R. MeiBner,
Strengleikar (Halle 1902) S. 38 ff., mit 1266.
Agrip wird allgemein um 1190 angesetzt: G. Storm, De ældste Forbindelser,
S. 210 ff.; F. Jonsson, Lit. Hist. 2, S. 618; Nordal S. 29; ASalbjarnarson S. 5;
J. de Vries, Lit.-Gesch. 2, S. 183.
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