Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 340
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Vermittlung der Freunde nach beiden Seiten (S. 31, 17—32, 2). Mog-
lichervveise hat Agr. eine Andeutung hievon, wenn man at hofpingia
råpi (5, 18) zum folgenden Satzteil zieht18. Dagegen berichtet Fgsk. im
Gegensatz zum Agr. nicht die Vorgånge der Opferhandlung Hakons
(S. 32,2 gegen 5, 19). So ergibt sich eine Gemeinsamkeit zwischen Agr.
und Fgsk. nur im bloBen Vorgang: daB Hakon, von den Bauern vor die
Wahl gestellt, auf Rat seiner Freunde schlieBlich doch opfert, und in
den Drohungen der Thronder, die aber die Fgsk. ganz indirekt, das
Agr. fiir den entscheidenden Teil direkt gibt: ella rekom vér pik af riki
gegen: eelligar munndu peir reka hann af rikinu. Der wortliche Gleichlaut
beschrånkt sich damit auf die Kernreden, und diese sind so knapp und
prågnant, daB fiir ihre Identitat eine schriftliche Uberlieferung (die so-
wieso nicht sonderlich alt sein konnte) nicht notwendig ist; sie sind
gerade im Gegenteil die festen Haltepunkte der miindlichen Weitergabe.
Wenn nur sie allein gemeinsam sind und sonst Differenzierung in der
Darstellung besteht wie hier, muB man dies geradezu als Gegenbeweis
gegen eine schriftliche Verbindung zwischen beiden Texten nehmen. Die
Fassungen Agr.s und Fgsk.s begegnen sich damit erst auf miindlicher
Vorstufe, wo sie in Varianten erzåhlt worden sind. — Von dem Umstand
aus, daB Fgsk. nur von der Taufe und der einmaligen Opferhandlung
(im 16. Regierungsjahr, also eindeutig kein wiederholter Vorgang)
spricht, haben die Worte des Konigs in Betreff seiner Beerdigung (S. 47,
15—17) keine rechte Grundlage in dem Erzåhlten; wieso lebte er
sem heidnir menn? Der nachtragliche Bezug der Reue auf die Feind-
schaft mit den Vettern (47, 17—19) erklårt ja das „heidnisch leben11
nicht. Das bestatigt die Behauptung oben, daB dieses Stiick jenen sum-
marischen 1. Bericht voraussetzt (s. o. S. 336 f.). Der Wortlaut der Fgsk.
ist nun in diesem Fail identisch mit dem des Agr., und zwar nicht nur
in der Kernstelle von Hakons denkwiirdiger Antwort, sondern im ge-
samten Abschnitt von Hakons Vorbereitung auf den Tod an: idradezk
hann pa ... (Fgsk. S.47, 11—17; Agr.6, 15—17 bis: heipna menn)19. Das
spricht nun wie bei jenem anderen Stiick, der Sohneliste (o. S. 157 f.) fiir
direkte Entnahme aus dem Agr., so daB wir es hier mit einer sekundåren
Hinzufiigung zu tun haben, die nichts fiir die Vorstufe ergibt20.
18 Vgl. auch F. Jonssons Anmerkung, Ausgabe z. St.
“ Dies ist gegen Indrebo, Fagrskinna S. 40, zu betonen.
20 Es besteht keine Notigung, mit Indrebo, Fagrskinna S. 40 und Edda 17,
S. 49 f., und mit ASalbjarnarson S. 195 f. ein drittes Schriftwerk, sei es die ver-