Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 363
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ererbten Rechte ist von dem Gewinn des Konigtums durch Hakon den
Guten und dessen Behauptung Erich gegeniiber abhångig — so versteht
es sich, daB Hakons Regierungsantritt und Auseinandersetzung mit dem
Bruder seinen gemessenen Anteil in der Darstellung erhålt, was aber
zugleich wieder im Einklang mit der iiberlieferten Moglichkeit steht,
den Anfang eines Herrschers aufzuschwellen. Die Parallelitåt Gudrods
und Tryggvis hinwiederum ist durch ihr gemeinsames Jugendschicksal
bedingt: durch Erichs Angriff auf deren Vater Bjorn und Olaf. Das
ist hinreichend Veranlassung, Bjorns Fali, ebenso den Olafs, zusammen
natiirlich dann mit dem gemeinsamen Sigrods, anzufiihren. Man sieht
zugleich, wie die Verflechtung der Begebenheiten weiternotigt: man muB
nunmehr erfahren, was Olaf und Sigrod zusammengefiihrt, wie und
warum die drei Bruder zu Feinden Erichs werden — dies bringt die
Darstellung bis zur Reichsteilung Harald Schonhaars heran.
Damit ist man kompositionell an einen Knotenpunkt gelangt, wo alle
Linien von Haraids Stamm zusammenlaufen und es naheliegt, sie um der
Vollstandigkeit willen moglichst alle zu verfolgen, nachdem es bereits
das Thema verlangt, von Briidern und Vettern zu reden. Mit Schon-
haars Lebenslauf zu beginnen, ist an sich selbstverståndlich, und in ihn
eine vollståndige Liste der Sohne und Tochter mit ihren Muttern und
landschaftlichen Gebundenheit (woraus sich so viel ableiten låBt) sowie
die Reichsteilung einzubauen, ist also geradezu unerlåBlich. Alle Reichs-
konige einschlieBlich Hakon Jarl treten in der zu Olaf dem Heiligen
fiihrenden Stammeslinie immer wieder auf; es ist wiederum zweckent-
sprechend, daB nicht nur diese Beziige, sondern das ganze Leben dieser
Konige umschrieben wird, und somit die Abrisse aus einer Haraldinger-
reihe in Snorris Vorgeschichte erscheinen. Noch dazu, da diese Fursten
Tråger jenes Konigtums sind, das Olaf Haraldssohn selbst mit starker
Hånd ergreifen und sterbend zu hochster Glorie verherrlichen wird. Auf
Hakon Jarls selbståndiges Herrentum iiber Norwegen fiihrt es zuriick,
daB seine Nachkommen die gegebenen Feinde der Reichskonige aus Ha-
ralds Stamm werden, Olaf Tryggvissohns so gut wie Olafs des Heiligen
selbst; aus seiner selbstmåchtig abgeworfenen Untertånigkeit gegeniiber
dem Dånenkonig gehen dessen Anspriiche an die Krone Norwegens und
somit dessen Angriff auf Olaf hervor; schon um dieser unmittelbaren
Bedeutung fiir den Helden der Saga willen ist es geboten, daB Hakons
Lebenslauf nicht nur an den Beriihrungsstellen mit Harald dem Gren-
lander, sondern auch bei den fiir die Reichsgeschichte entscheidenden