Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 351
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liefert worden ist; es ist eigentlich eine einzige groBe Episode aus Haraids
Konigszeit: die kurze Spanne seiner Auseinandersetzung mit Finn. Das
ist etwas Neues innerhalb des Agr.
Auch Haraids Ende ist im Grunde episodisch angelegt. Der
Tod des Konigs selbst und Jarl Tostis ist åuBerst knapp berichtet, ge-
wissermaBen nur als Beståtigung fiir das Vorzeichen und den weissa-
genden Ausspruch des Konigs, welche beide den epischen Mittelpunkt
bilden. Dazu das vorausgehende Detail der nåheren Umstånde (42, 3—4)
wie das folgende der Heimkehr mit Haraids Leiche (42,6—7), das
alles iiberdeckt den Kernvorgang mit Beiwerk und verrat so einen ganz
anderen Erzåhlstil, als ihn die Olaf-Magnussaga etwa bei Erlings und
Olafs Fali aufweist. Durch die Verwandtschaft mit Th. (s. o. S. 232 f.)
ist nun diesmal der auf dem Detail ruhende Stil fiir die Vor!age ge-
sichert, fiir den vermuteten Verfasser der Haraldingerchronik also (o.
S. 245 f.), zu dessen Hånden die Verbindung von episodischem Detail mit
knapp berichtetem Kernvorgang zu rechnen ist. Damit vvird es wahr-
scheinlich, daB diesem Mann auch Finn- und Niså-Episode samt Haraids
Heimkehr im Agrip zugehoren.
Es folgt die Anekdote von der M i k I a g i 1 d e (44, 2—4). Sie dient
zur Illustrierung von Olafs Leutseligkeit. Sie ist recht unvermittelt zwi-
schen Olafs Bautatigkeit und dem auBeren Frieden eingefiigt, wåhrend
von der milden Regierungsweise des Konigs an anderer Stelle (43, 3—4)
bereits die Rede war. Da sie zudem bei Th. nicht bezeugt ist, kann sie
sehr leicht ein Einschub des Agr.-Verfassers sein; jedenfalls wirkt sie
sekundar.
Fiir das Verhåltnis des Magnus BarfuB zu seinem Vetter
Hakon, jene sehr ausfiihrliche Darstellung des Agr. (46,2—47, 4) >
liegt wieder Th. zum Vergleich vor. Seine Angaben: Gesetzverbesserun-
gen und unerwarteter Tod Hakons (S. 59) erweisen, daB diese der
gemeinsamen Vorlage angehort haben. Nun kann man Th.s Wortlaut:
immatura morte ex hac luce subtractus nicht aus Agr.s Text heraus-
schålen. Nur aus dessen gesamter Darstellung von 46, 1 ab ist erkennbar,
daB Hakon friihzeitig und bereits nach einem Jahr seines Konigtums
unvermutet stirbt. Man braucht hiezu neben Hakons Alter (halfpritøgr
46,1) die Angabe voro einn vetr båjrir ok pann i Ni par 6 ri (46, 2), ferner
En um vårit (46, 7) und von K. 47 mindestens 1—3 um den Extrakt im
Sinne Th.s herauslesen zu konnen. Fiir das andere, die Rechtsverbesserun-
gen (tributa eatenus injuste imposita a cervice comprovincialium abstulisse