Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Síða 158
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insolentia hat. Aber Agr. ist wieder detaillierter, so daB es neben Th.
steht, den es zudem durch eine Beschreibung Erichs und Gunnhilds
(5,2 u. 5) iiberbietet. Gunnhild charakterisiert auch HN (S. 115):
maleficam et iniquissimam, doch das ist zu weit von Agr.s illropog
ab, so daB man sagen muB: drei gleichwertige Fassungen desselben Bildes
dieses Konigspaares stehen hier nebeneinander.
Hakon der Gute ist allen drei Denkmålern der Ziehsohn Åthel-
stans (s. o. S. 137). Als solehen stellt ihn Agr. in der Sobneliste Haraids
vor: Håkon ..., er A palsteinn Englands konungr tåk i sunar stap (2, 5)>
wortlich der HN an gleicher Stelle entsprechend: Hacon, quem Adal-
stanus rex Anglorum sibi in filium adoptavit (S. 104). Seine Angabe
wiederholt das Agr. beim Regierungsantritt Erichs: en Håkon bro pir
hans var vestr i Englandi mep A palsteini konungi, er fapir hans lif s
haf pi hann sendan til fostrs (5, 1); dem entspricht bei Th.: Praedictus
vero Haraldus miser at unum ex filiis suis Halstano regi Anglorum,
Hocon nomine, ut nutriretur et disceret morem gentis (S. 7). Hier ist
diese riickblickende Angabe unerlåBlich, da sie erstmalig ist, bei Agr.
aber eine Wiederholung. Also sekundar und Agr.s beide Stellen ein
Abklatsch aus HN und Th.? Agr.s Angabe ist nur z. T. ein Riickblick;
der Hauptsatz ist ein Parallelbericht zu Erich. Zusatzlich zur HN hat
Agr. vor der Aufzåhlung der Sohne Haraids die Notiz: kåmo på tveir
einir til konungs-nafns, Eirikr blåpax ok Håkon gå pi (2, 4). Diesen
Gleichlauf fiihrt das Agr. jetzt fort: En eftir IIaraid tåk Eirikr blåpøx
vip riki, en Håkon bråpir hans var vestr i Englandi ... Nach Erichs
Schilderung wird der Faden wieder aufgenommen: pd kvoddo vitrir menn
Håkon aftr i land (5, 7) und nach Hakons Schilderung: En honom
(Hakon) tåk brdtt svd flokr at vaxa, at Eirikr måtti pd eigi vipstopo
hafa ok fif pi hann ... (5, II). Das ist eine klare Handlungslinie, die
so zweckmaBig in sich beruht wie diejenige des Th.; beide behandelte
Stellen haben dabei verschiedene Funktion: die des Agr. stellt die Situa-
tion klar, die des Th. holt eine wesentliche Tatsache nach. Wegen dieser
Zugehorigkeit zu einem konsequenten Aufbau glaube ich nicht, daB die
Stelle im Agr. auf einer Entlehnung aus Th. beruht111. Aber wie mit
der identischen Stelle zur HN? Sie ist mit der gesamten Sohneliste der
111 Gleiche Ansicht und åhnliche Begrundung auch bei F. Jdnsson, Aarbb. 1928,
S. 268 f., dem ASalbjarnarson S. 52 zwar widerspricht, aber es nicht widerlegt:
der Satz: En eptir Harald—fåstrs s c h e i n e aus Th. zu stammen und Fgsk.s
Gleichlaut: Eftir Harald—Englandi sicher aus Agr. entlehnt. Hiezu s. u. S. 157.