Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 318
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Ende von Haraids Leben (S. 57). An beiden Stellen ist sie kaum ur-
spriinglich; im Agr. bedeutet sie einen rundenden AbschluB, auch mit
Hinblick auf Haraids erste Erwåhnung (31,4), und zugleich Herstellung
einer gewissen historischen Abfolge. Auch der Beginn der Notiz: En i
orrosto fieiri, er inn hel gi Olåfr fell i ... hat auBerhalb des Rahmens von
Stiklestad eine bessere Funktion, wenn er in anderem Zusammenhang
an die Teilnahme Haraids erinnert. Ein Stammbaum fehit bei Th.;
ihm ist Harald allein jrater S. Olavi (S. 35; 50; 56) und patruus oder
avunculus Magni (S. 54; 55), dagegen besitzt ihn HN an jener Ober-
landsiibersicht (S. 109 f.), an zweifellos sekundårer Stelle. Aber auch die
des Agr.: angehångt an die Verleihung des Konigtums und als Begriindung
hiefiir, macht nicht den Eindruck, urspriinglich zu sein; es ist des Ver-
fassers Hånd, der Gewicht auf die Darlegung der Rechtsverhåltnisse
legt. Nun erinnere man sich, daB Noregs konungatal seinen zweiten Teil
(nach AbschluB von Såmunds Vorlage) mit einem Stammbaum Haraids
des Harten einleitet (Str. 42 u. 43); das ist der fur die Grundform
iibliche Platz, wie ihn im Agr. selbst Hakon und die beiden Olafssagas
aufweisen. Hierhin darf man ihn also vermuten, und die Jugendgeschichte
mag ihm gefolgt sein. Das wåre also ein Neueinsatz. Er wiirde auch zu
dem Ergebnis des Textvergleiches passen, wonach ab Haraids Englandzug
eine andersartige Vorlage fur Th. und Agr. sichtbar wird, und zu der
damit verbundenen Vermutung, daB Haraids Ankunft im Agr. jener
neuen Vorlage zuzurechnen sei (o. S. 245). Aber die groBe Verschieden-
heit, die in Jugendgeschichte und Begegnungsszene zwischen Agr. und
Th. besteht, gestatten es nicht, mehr als dieses Formelle iiber die Vorstufe
auszusagen.
Anderseits hat der Textvergleich ergeben, daB in dem innenpolitischen
Teil der Magnussaga, der die Heimholung des Magnus, seine Regierungs-
weise, seine Gewinnung Danemarks und seinen Tod umfaBt, dasselbe
Verhåltnis zwischen Agr. und Th. herrscht wie in der Saga Olafs des
Heiligen (o. S. 231). Weiter hat sich ergeben, daB diese sich solcherweise
abhebende Erzåhleinheit mit der Grundform zusammenfållt (s. o. S. 264).
Blickt man wieder auf Noregs konungatal, so erkennt man, daB dieses
— in strenger schematischer Verkiirzung — denselben innernorwegischen
Stoffkreis (mit Ausnahme von Danemark) umfaBt: hier existiert dieser
Stoff wirklich als eigener AbriB in Grundform. Das kann ich nicht als Zu-
fall ansehen. Denn hinter dem Konungatal steht ja die Grundform von Så-
munds Konungaåfi, die jedenfalls weder von der Liirschauschlacht noch