Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 85
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Helden Ivar Weitbrust tiber den Angreifer und Bosewicht Ingjald
triumphieren lieS141.
Olaf Baumf ållers Personlichkeit bei Snorri: ein Siedlerkonig,
dessen Lebensaufgabe es ist, Neuland durch Rodungsarbeit zu gewinnen,
erscheint von gleicher Art auch in der HN : diu et pacifice functus regno,
ebenso im Pdttr af Upplendinga konungum142. Im Thattr ist die Ver-
knupfung der beiden Siedlerkonige Olaf und Solvi noch enger als bei
Snorri, indem hier die beiden als Schwager vorgestellt werden. Aber eine
Differenz bestebt im Ort: HN spricht von einem hochbetagten Sterben
in Swethia, was wohl Uppsala bedeutet; Snorri und der Thattr lassen
Olaf in Vermland wirken. Das gleiche berichtet die Egilssaga: Vermaland
haf di unnit fyrstr Oldfr trételgfa (K. 70,1); immerhin kann Snorris
Wissen auf die Eigla eingewirkt haben143. Vermland ist Zwischenstation
auf der Verpflanzung der Ynglinger nach Norwegen, und so steht Snorris
und des Thattrs Angabe von Olafs Flucht vor Ivar nach Vermland wie-
derum Arngrim nahe, der im Catalogus regum Sveciae zu Olaf berichtet:
nunquam in Svecia regnavit, sed mortuo patre sponte in Norvegiae deserta
fugit, Ivaro regnum Sveciae occupante144. Das wird Skjoldungentradition
sein, in Zusammenhang mit Ivars Saga. Was meinte Thjodolf? Wenn
man von Åkerlunds iiberzeugender Deutung des Helmings Sd attkonr ...
ausgeht145 (s. o. S. 23), wanderte auch nach Thjodolf Olaf von Uppsala
aus — wohin? Leider ist die 2. Zeile des 1. Helmings vollig verdorben,
aber immerhin bleibt vid vag „bei der Woge“. Nachdem es der Målar
nicht sein kann, låBt sich an den Vener denken, so dalJ auch Thjodolf am
141 H. Schiick vermutet (jedoch ohne Begriindung) in Schiick-Warburg S. 73
eine ziemlich spate danische Sage, die sich an den letzten Skilfingerkonig Ingjald
gekniipft håbe. — In des historischen Ingjalds Sturz (om 650) will man eine Reak-
tion der Gauten gegen die Eroberung Gautlands durch die Uppsala-Konige sehen
und zugleich eine Vertreibung der Ynglinger aus Uppsala nachweisen konnen, s.
Jungner, Uppsala- och Vendelkonungarnas mytiska attefader, Fornvannen 1919,
S. 101 f. Doch wird letzteres auch bestritten, s. Åkerlund S. 77.
112 Ich nehme einstweilen das erst unten (S. 94) vorzutragende Ergebnis vor-
weg, dafi der Thattr von Snorri unabhångig ist, vgl. o. S. 42 f.
143 Vgl. Sigfus Blondal, Nordisk Tidskrift (Letterstedska) 17 (1941) S. 463;
daB Snorri der Verfasser der Eigla sei, halten ASalbjarnarson S. 196 und Blondal
S. 463 fur keineswegs gesichert.
144 Bei Olrik S. 128 f.
145 Auch Schiick interpretiert: „Zog fort von Uppsala", Ynglingatal 1, S. 49 ff.
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