Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 305
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die beiden Olafe kåmpfen, kommt nach Harald Graumantels Fail zuerst
durch Eroberung in den Besitz Harald Gormssohns und dessen Vasallen
Hakon, der es in den ersten Jahren mit Waffe und List gegen Gunnhild
und ihren Sohn Gudrod verteidigt (S. II f.). Wenn sich diese Vorgånge
auch sehr von den entsprechenden der HN unterscheiden, so beruht
dieses Reich jedoch ebenso wie dort auf der Macht des Schwertes und
setzt die Linie Erichs und seiner Sohne fort (s. o. S. 298 f.). Das schlieBt
ein passives Verhåltnis des Volkes zum Fiirsten ein, das einmal, als
leidender Teil, Erwåhnung findet: inter haec (den Kåmpfen zwischen
Hakon Jarl und Gunnhild) regio vastabatur et plebs universa magnis
incommodis afficiebatur (S. 12). Eine Aktivitåt erscheint, wie in HN,
erst wieder bei Olafs Ankunft, wo dieser zum Konig erhoben und Hakon
verstoBen wird (S. 17 f.)- Eine Verbindung mit Hakons Herrschaft und
Taten zieht Th. so wenig wie HN, und im weitern Verlauf von Olafs
Geschichte ist nichts mehr von einem Handeln des Volkes zu bemerken
(da Th. in seinem knappen Svolder-Bericht auf ein Versagen des nor-
wegischen Aufgebotes nicht zu sprechen kommt). Vielmehr erscheint
das Volk durchaus als Objekt herrscherlicher Macht beim Bekehrungs-
werk. Ein Einwirken des Volkes, Drontheims, wird erst wieder in
der Notiz spiirbar, daB Olaf der Heilige aus MiBtrauen gegen dessen
facilitas und inconstantia sich ins Oberland zuriickgezogen håbe (S. 27).
Wirkliche Aktivitåt des Volkes erscheint erst bei Stiklestad, wo die
Thronder, und zwar Volksgemeinde wie fuhrende Månner, die eigent-
lichen Gegner Olafs werden (S. 39 f.), und sie sind es, die sich, gegen
Alfivas Gewaltherrschaft auflehnend, das Konigtum des Magnus be-
grunden. Jene vier Månner Rognvald, Einar, Svein Bryggiofot, Kalf, sind
die Beauftragten des Volkes: elegerunt ad id negotium quatuor viros
(S. 45); cum favore totius populi wird Magnus zum Konig ausgerufen
(ebda.), und diese machtvolle Willenskundgebung des Volkes besiegelt
Svein Alfivasohns Schicksal, er flieht (ebda.). Dieser so erscheinende
Wechsel zwischen Selbstmåchtigkeit der Herrscher (Olafs, Knuts in
der Einsetzung Hakons und Sveins wie in der Geiselnahme) und ent-
scheidender Aktivitåt des Volksverbandes gerade am Gipfel der Olafszeit
ist interessant und bedeutsam. Ein weiterer Wandel zeigt sich im Ver-
lauf des Konigtums des Magnus: beim Vertrag mit Hardeknut und bei
der Reichsteilung mit Harald dem Harten bilden die principes Norwe-
gens wie Dånemarks einen bestimmenden Machtfaktor: sie schlieBen und
iiberwachen die Vertråge (S. 46 u. 48); Einar ist dabei der namentlich