Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Síða 78
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gehoren hieher, in gewissem Sinn auch Haraids des Harten Reichsgewin-
nung. Dieser Typus war zugleich historisch wie gelåufiges Erzåhlmotiv123
und darum besonders begiinstigt, an passenden Stellen wie hier bei Eystein
anzufliegen.
Mit Y n g v a r enden nach Snorri die Kåmpfe mit dånischen Wi-
kingern in Schweden, und eine Ost-Expansion der Uppsala-Konige be-
ginnt. Dieser Wechsel stimmt mit Thjodolf iiberein (s. o. S. 33). Zur
Skjoldungensaga zeigt die Episode mit Solvi keine Beziehungen; so muB
man folgern, daB Snorris zweimalige Bemerkung von håufigen dånischen
und norwegischen wie ostlandischen (Austrvegs-menn) Heerfahrten
in Schweden (K. 30 u. 32) seine eigene Erklårung fur das Auftreten
Solvis ist, mit der er die Uberlieferung von einem Zwischenkonig in
Uppsala in den historischen Zusammenhang einbaut124. Der FriedensschluB
mit den Dånen (K. 32) muB ebenfalls seine Erklårung sein125 fur die
Tatsache, daB von nun ab Angriffe nach Osten iiberliefert sind. — Zu-
sammen mit HN bezeugt Snorri keine Uberlieferung von Yngvars Ende
iiber Thjodolfs Worte hinaus.
Mit Braut-Onund und dessen Sohn I n g j a 1 d kommt man
zu einem Widerspruch in Snorris Darstellung. Bisher war immer von
einem Konig oder zwei Briidern die Rede, die das Reich innehatten, das als
Sviaveldi schlechthin erschien. Von Alrek werden sodann zwei Sohne
genannt, aber keine von Eirik (K. 20 u. 21). Alfs einzig namhaft ge-
machter Sohn Hugleik fåilt „samt seinen zwei Sohnen“ vor Haki (K. 22),
wåhrend diesen Haki nur ein Sohn Yngvis, nåmlich Jorund, iiberlebt und
beerbt (K. 23 u. 24). Weiterhin ist nur von je einem Sohn als Nach-
folger im Konigtum die Rede. So entsteht bis zu Onund einschlieBlich
das Bild, daB das ganze Sviaveldi ungeteilt einem einzigen Herrscher
unterstehe. Onunds Siedlungsarbeit verstårkt es zudem: weite Strecken,
StraBenbau urn alla Svipj68, Anlage von Gutern in jedem groBen Gau
Schwedens (storherad å Svipjod) und Konigsritte um alt landit (K. 33).
Bei Ingjald heiBt es dagegen plotzlich: „Weit in Schweden (Svipjod)
waren in dieser Zeit Gaukonige (heradskonungar)“ und sie betreiben
123 Solvis Geschichte begegnet auBerdem in der Halfssaga, s. Hélfs saga ok
Hålfsrekka, Altnord. Sagabibl. 14, Register und Einleitung. — G. Storm meint,
Snorri håbe Solvi zu einem Konig in Jiitland gemacht, um ihn Thjodolfs „Jiiten“
anzupassen: Snorre S. 109.
124 F. Jonsson, Arkiv 50, S. 191.
125 Ebda.