Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 93
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und Eystein als die Sohne eines Eysteins (K. i), und das kann nur der
Eystein Hognissohn sein, den der Thattr als Gegner Olaf Geirstadalfs
nennt. So ist auch von dieser Seite aus die Darstellung des Thattr die
tref fendere; Snorri hat eine Generation, jenen Eystein, ausgelassen157. —
Fur den Herrschaftsbereich Olaf Geirstadalfs hat auch Thjodolf eine
Angabe, jene zwei Helminge, die oben S. 23 als sonderbedingt angesehen
wurden. Der eine besagt: Freys Stamm in Norwegen vermehrte sich, d. h.
teilte sich in zwei Zweige158; den anderen, stark umstrittenen, interpretiert
Åkerlund: Olaf beherrschte ehemals weites Land iiber Vestmar hin159.
Das deutet Åkerlund, gewiB geleitet von Snorris Bericht iiber den Nie-
dergang der Linie und der Teilung Vestfolds, daB Olaf nur, gewisser-
tnaBen als groBer Grundherr wie spater Sigurd Syr, iiber Teile Vestmars
verfiigt håbe. Diese Interpretation ist philologisch durchaus ansprechend.
Wenn man sie als Ausgangspunkt nehmen darf, dann wiirde sie als ein
Zeugnis fiir die Richtigkeit der Uberlieferung gelten kdnnen, die dem
Thattr und Snorri in politischer Hinsicht vorlag.
AbschlieBend ist zu urteilen, daB auch dieser politische Teil des
Snorrischen Geschichtsbildes auf Uberlieferung beruht, die bis in die Tage
Harald Schonhaars zuriickreichen kann.
2. DIE VORSTUFEN VOR SNORRI.
SNORRI UND DER THATTR
Was Snorri mehr hat als der Thattr ist dies: eine umfassendere Um-
schreibung von Halfdan WeiBbeins Eroberungen, die Orte Holtar und
Borro bei Halfdan dem Milden, die Geschichte von Skjold, die Beisetzung
Eysteins an der Vadla, Gewinn und Verlust Vermlands, die ausdriickliche
Eroberung Agders, den Beinamen Veidikonungr und die Erwåhnung der
Reichsteilung zwischen Halfdan dem Schwarzen und Olaf. Es ist zugleich
eine Verstarkung der politischen Linie zu lebendigerer Bewegung. Dem-
gegeniiber hat der Thattr ein Mehr in jenem Eystein Haugna sun, zu-
m Die Unstimmigkeit wurde schon von A. Gjessing, Kongesagaens Fremvext 1,
S- 7°, bemerkt. — G. Storms Uberlegungen, Snorre S. 74 und 264 f., iiber diesen
Konig Eystein und das Verhaltnis des Thattrs zu Snorri (jener Auszug aus diesem)
sind unrichtig.
158 Åkerlund S. 116 ff.
1H> Ebda. S. 119 ff.