Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 185
In Betreff der W ikingsfahrten verhalten sich beide Denk-
måler nicht gleich. HN (S. 113) verschweigt die Ausriistung (Agr.
18,4); sie teilt in Ost- und daran anschlieBende Westfahrten ein; der
Winteraufenthalt in Jomsburg gehort zum ersten Teil, wo auch die
Ostwikinger zu Olaf stoBen. Das Agr. (18,4—19,2) vermittelt den
Eindruck, daB Olaf von dem gewohnlichen Wintersitz in Jomsburg aus
mit seinen Scharen aus Norwegern, Gauten und Danen (wobei die
Slaven der HN fehlen) sowohl im Osten wie im Westen heere; s. 19, 1.
Diese Verschiedenheit der Darstellung, der gegeniiber die gleiche Reihen-
folge der Låndernamen nicht viel besagt, kann nur durch verschiedene
Behandlung einer gemeinsamen Grundlage verstanden werden, wenn
nicht diese selbst schon in Versionen bestand170. — Hier setzt nun das
erste Zeugnis der S k a 1 d e n ein. Alle Dichtungen beginnen mit Olafs
Aufenthalt in Gardariki, wo er nach Hattalykill (Str. 36 a) und
Rekstefja (Str. 2) erzogen worden war, was HN S. 113, ebenso Th.
S. 13 direkt nennen, Agr. (18,3) mehr indirekt. Agr.s zusatzliche Aus-
riistung zur Wikingsfahrt beståtigen Hallfred (Olafsdrapa Str. 1) und
Rekstefja (Str. 2), was somit Agr. iiberliefert ist. Fur Olafs Hilfsvolker
und den Wintersitz in Jomsburg geben die Skalden keinen Anhalt, auch
nicht fur die Differenz zwischen Agr. und HN betreffs des Verlaufes der
Fahrten, wenn sich auch Hallfreds geographische Reihenfolge der Lander
mit der gleichen geographischen Anordnung in der HN annåhernd
deckt171. Immerhin zeigt das differenzierte Plus in HN und Agr. gegen-
iiber den Skalden ein Vorhandensein von Prosaberichten iiber Olafs
Wikingerfahrten vor Agr. und HN mindestens in deren Umfang und
damit auch in dem der Gedichte172. Das erschlieBt einen Kreis åhnlichen,
nicht erst das Gerippe der HN damit auszustopfen (wie dies auch G. Storms
Meinung in Aarbb. 1871, S. 416 f., ist, wo er von „korte Sagnstumper“ spricht, die
Agr. aus anderen Quellen als HN håbe). Verschmelzung zweier Quellen durch
Agr. lehnt auch S. Bugge, Aarbb. 1873, S. 7, ab. F. Jonsson nimmt Aarbb. 1928,
S. 289, fur Olafs Jugend åhnlichen Text zwischen Agr. und HN an, den diese
etwas verkurze.
1,0 tiber Storms Annahme, da!3 Hallfreds Olafsdrapa Grundlage fur die Auf-
zåhlung der Lander sein konnte (Aarbb. 1873, S. 366, vgl. ASalbjarnarson S. 13 f.),
ist im folgenden zu handeln. Seine Annahme, Agr. håbe sie sodann aus HN iiber-
nommen, ist nach Obigem abzulehnen.
1,1 S. G. Storm, Aarbb. 1873, S. 366.
171 Diese Uberlegungen sprechen gegen G. Storms oben erwahnte Annahme
direkter Benutzung Hallfreds durch HN; vgl. auch ASalbjarnarsons Zweifel
hieran: S. 14.