Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 236
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Fiir die Regierung des Bruders Magnus ist bei Ubereinstimmung im Kern
das Agr. wiederum genauer: es spricbt von einer Regentschaft des Mag-
nus wahrend Haraids und Olafs Abwesenheit: réf sunr hans fyrir Noregi
mefan, und von einer Teilung des Reiches nach Olafs Ruckkehr (43, 1)
— also eine direkte Nennung des damit begrundeten Mehrkonigtums.
Th. dagegen iibergeht die Teilung (S. 58). Gegenuber dem Folgenden:
Deinde Magnus paucis supervixit annis (ebda.) hat Agr. die pråzisere
Angabe: ii. vetrom si far r (43,2). Unklar ist auch des Th. Angabe:
Post hoc regnavit Olavus viginti septem annis (ebda.); ab wann rechnet
post hoc2*1? Agr. sagt an derselben Stelle eindeutig: En Olåfr réf einn
fyr Noregi iiii. vetr ok xx. sifan (43,3), also ab Magnus Tod. Spater
nennt er, dazu stimmend, als Gesamtzahl jene vii. vetr ok xx. mef
feim enom fyrsta, er hann var vestr eftir fali Haraids (45,1), eine
genaue Berechnung, die also ebenfalls nicht aus Th. zu gewinnen war.
Die wortliche Ubereinstimmung bezgl. des jungen Hakon beschrankt sich
auf die unumgangliche Sachangabe; des Th.s riihmende Charakteristik
Steigar-Thorirs hat Agr. dagegen nicht, vielleicht aufgrund anderer
Einstellung und daher nicht fiir die Vorstufe zeugend (vgl. Agr. 43,2
mit Th. S. 58). Wieder entsteht aus allem der Eindruck, daB Th. die-
selben Tatsachen wie Agr. nur kiirzer und, dadurch bedingt, schweben-
der wiedergibt. — Olafs Regentschaft scheint bis einschlieBlich
des Urteils iibereinstimmend. Aber schon im Aufbau sind Verschieden-
heiten. Der Satz des Th.s: vir Deo et hominibus carus, paci per omnia et
quieti temporum studens, sua cuique permittens, improborum nequitiam
solo imperio coercens (S. 58), begegnet im Agr. zerteilt. Anstelle
des hominibus carus steht die Anekdote von der Miklagilde (44,2—4) ;
dem paci ... et quieti ... studens entspricht: Var ok svå gott um hans
daga, at fyr utan orrosto få. frifafi hann fyrir ser ok fyrir lyf sinom
utan lands (44, 5), aber das ist ein anderer Wortlaut, wahrend paci und
quieti wie eine Umschreibung des (bei Th. unerwåhnten) Beinamens
Olafs klingen: er buandi var kallafr fyr spekfar sakar ok hogvaris (42,
6). Die nur durch Olafs Wort gebåndigte improborum nequitia ist innen-
politisch zu verstehen, im Agr. aber ist die Parallele auBenpolitisch: ok
stof hans ncesto någronnom fo ogn af honom, at hann vceri hægr ok hog-
værr (44,5), eine Auffassung, die durch Skaldenvers gestiitzt wird; im
iibrigen auch die Bemerkung: en fastaldr å iorfom (43,4), die auf den
281 Vgl. auch G. Storms Bemerkung, Monum. z. St.; F. Jonsson, Aarbb. 1928,
S. 301.