Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 154
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nisse. Eine unmittelbare Abhångigkeit des Agr.s von HN und Th. ist
nicht erweisbar.
In der Sohneliste hat nicht nur Agr. mehr Namen als HN, son-
dern auch diese hat ein Plus: Jorundus, Ynguar und Rolfr, so daB nur 13
Namen ubereinstimmen. Dabei hat Agr. zusåtzliche oder abweichende
Beinamen: digrbeinn, kaupmafir, buna, skirja, hvitbeinn bei den gemein-
samen Sohnen. Hakon gilt ihm als der jiingste, der HN als der zweite.
Uber die Differenz gigas-hrtsi ist viel verhandelt worden96; eine gemein-
same Quelle kann nur krtsi gehabt haben, und hiefiir ist keine schrift-
liche notwendig97. Endlich sind die Aussagen beider Denkmåler uber
Rognvaldr reykill-retilbeinn abweichend: dem Agr. ist die finnkona die
Mutter, der HN dagegen die fitonissa die nutrix'js. All dies zusammen
gibt keinen Anhalt fur eine gemeinsame schriftliche Vorlage", die von
“ S. z. B. H. Koht, Innhogg S. 219: norrone Ubersetzung Såmunds als Vorlage
der HN.
87 A. Holtsmarks Erklarung des MiBverståndnisses infolge Ånderung der Quan-
titåtsverhåltnisse zu Beginn des 13. Jhs. scheint rair am treffendsten zu sein (Edda
38, S. 151), trotz J. de Vries’ Rettungsversuch der lateinischen Vorlage, Beitr. 66,
S. 85, Anm. 2.
88 G. Storm, Aarbb. 1873, S. 372, halt m. M. n. fålschlich Snafrid und fitonissa
fiir zwei nebeneinander stehende Personen: Mutter und Amme, und Agr. håbe aus
Kenntnis der Snåfridsage die Amme als unnotig weggelassen. Es diirften 2 ver-
schiedene Auffassungen von der Stellung jener Frau gegeniiber Rognvald vorliegen,
die getrennte Uberlieferungen widerspiegeln werden, denn fitonissa scheint mir denn
doch einfach Ubersetzung von finnkona zu sein, dem ja schlieBlich die Vorstellung
„Zauberin“ innewohnt.
88 So auch A. Holtsmark S. 155. — Gemeinsame Vorlage nehmen an: S. Bugge,
Aarbb. 1873, S. 3 f., wobei Agr. diese besser bewahrt, aber andere daneben benutzt
håbe. So soli HN die Zusammenstellung Erichs und Hakons in Agr. 2, 4 u. 5 (als
die beiden Sohne mit Konigsnamen) als die zwei åltesten miBverstanden haben.
G. Storm hinwiederum, Aarbb. 1873, S. 370 ff., spricht, aufgrund seiner Annahme
einer direkten Abhångigkeit Agr.s von HN (u. Th.) von einer gliicklichen Ån-
derung Agr.s zu i yngsta lagi. Woher hat dann Agr. dies Richtige? Doch nur aus
einer driften Quelle, die es aber sodann unabhångig von HN macht. Das hebt die Not-
wendigkeit ihrer Benutzung auf. Gjessing (Studier S. 143) meint, t elzta lagi sei
eine spåtere Milderung des bestimmten primogenitus mit Riicksicht auf die benutzte
Nebenquelle. (Voraussetzung fiir ihn und Bugge ist die Bedeutung „unter den
åltesten", wogegen F. Jonsson „åltester und jungster Sohn“ interpretiert: Lit. Hist.
2, S. 602 Note, u. Ausgabe z. St., was Joh. Schreiner wiederum zugunsten der
ålteren Auffassung anficht: Saga og oldfunn S. 154, Anm. 94). Jedenfalls seien
die Traditionen uber die Sohne von åltesten Zeiten an widersprechend gewesen