Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 79
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die Rodungsarbeit (K. 36). „Wege-Onund herrschte iiber Tiundaland“
(K. 34)126. Das ist jedoch nur ein Teil des Sviaveldi; fur einen anderen,
Fjadryndaland, wird ein Yngvar mit seinen Sohnen Alf und Agnar als
Konig namhaft gemacht. Nach Ingjalds Regierungsantritt erfolgt ein
Ruekblick auf die bisherige Entwicklung: „Die Uppsala-Konige waren
die vornehmsten Konige in Schweden (Svipjod) in den Zeiten, als dort
viele Gaukonige waren (på er par våru margir heraSskonungar). Seitdem
nåmlich Odin hofSingi i Svipjod gewesen, waren diejenigen, die zu Upp-
sala saBen, Alleinherrscher (einvaldzhofdingjar) fiber ganz Schweden (am
alt Sviaveldi), bis Agni starb“127. Weiter: „Aber dann (nach Agnis
Tod) wurde das Reich zuerst unter Bruder geteilt, wie wir vorher
schrieben, und spater verteilte sich Reich und Konigtum auf einzelne
Geschlechter, wie sich diese gerade abgezweigt hatten". Das ist nun ein
Widerspruch zur bisherigen Darstellung, wo nur von einem Konig und
einem ungeteilten Reich die Rede war. Den SchluB bildet: „Als aber
Ingjald das Reich und Konigtum erbte, gab es viele Gaukonige". Onund
und Ingjald sind also iiberraschenderweise nur Konige iiber Tiundaland.
Dem entspricht, daB sich Ingjald Attundaland, FjaSryndaland, Narike,
Vestergotland und Sodermannland unterwirft. Das sind auBer Vester-
gotland die Nachbargebiete Tiundalands und Teile des Sviaveldi. Erst
Jetzt ist Ingjald einvaldzhofdingi fiber das ganze Schweden, wofiir man
seinen Vater und dessen Vorganger bisher gehalten hat. Am Ende heiBt
es: »Ingjald war Konig iiber den groBten Teil Schwedens" (K. 39). Das
Hild vom Konigtum der Uppsala-Ynglinger ist innerhalb der Ingjalds-
saga ebenso geschlossen und eindeutig wie das friihere, zwischen welchen
120 So liest nun auch F. Jonsson in der Ausgabe von 1911 wie auch A3al-
i'jarnarson (s. Anm. 127): ViSa um S vip jod våru i pann tima heraSskonungar.
Braut-Onundr réS fyrir Tiundalandi, gemaB der Lesart von Asgeir in K und von
wahrend Jonsson in der kritischen Ausgabe die Korrektur von Arni Magnusson
aufgenommen hatte. Diese stammt sicherlich aus F, das an sich den Text bearbeitet
und, an unserer Stelle den Widerspruch erkennend, geandert hat. Auch J 1 und Sp
zeugen indirekt fur die Richtigkeit von K und 18. Vgl. auch G. Storm in Arkiv 19,
s- 254 ff.
127 So interpretiere ich (entgegen der Ubersetzung in Thule 14, S. 64, die Jons-
sons Interpunktion folgt) : der Nebensatz fra pvi er OSinn var hofSingi i SvipjoS
gehort m. E. zum folgenden Hauptsatz: våru einvaldzhofdingjar peir, mit dem zu-
sammen er erklart, warum die Uppsala-Konige die angesehensten unter den ubrigen
sind. Dieselbe Auffassung in Bjarni ASalbjarnarsons Ausgabe I 65 (worauf mich
Jon Helgason nachtraglich aufmerksam machte).