Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 336
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rung zum verantwortlichen Mitwirken an beidem unter Magnus ist
ebenfalls schon fur die Vorstufe zu erkennen.
Die Hånd des Agr. ist dagegen die Einfiigung von Haraids des
Harten Jugend in die Olafssaga und die Beziige auf die Alfivagesetze
in der Mittelalterreihe (46,3 u. 52,4). Hier wirkten Stoff, der Harald
bei Stiklestad erwåhnt und so natiirlichen AnschluB bot, juristisches
Interesse des Verf assers und das Bemuhen, in historischer Reihe zu er-
zåhlen, zur Verschmelzung der Teile zusammen. Schaltet man diese
sekundåren Eingriffe des Agr.-Verfassers aus und riickt man Haraids
Jugend und Ankunft an deren vermutlichen urspriinglichen Platz, dann
entspricht das Geschichtsbild der Haraldingerchronik im iibrigen dem
des Agr. frir diesen Teil, d. h. sicher bis zum Tod des Magnus BarfuB
(denn Th. ist ja eine Verkiirzung aus der Chronik). Der auch frir diese
kenntliche Mangel einer durchgehenden Thematik kennzeichnet sie als
deutlich chronikhaft: man reiht Herrscher an Herrscher und Begeben-
heit an Begebenheit, fåilt gelegentlich Urteile und zieht Vergleiche,
verflicht die Generationen ineinander, so wie eben die Ereignisse treffen,
und erreicht dadurch einen ununterbrochenen Strom des Geschehens,
sieht aber noch nicht dessen innere Struktur.
Geht man zum ersten Teil des Agr.s zuriick, so fållt gegeniiber den
immerhin vorhandenen Versuchen in den anderen zwei Dritteln des
Werkes zur Verkniipfung die scharfe Trennung zwischen Altertum und
Olafszeit auf. — Bei den Verbindungen der Kreise innerhalb des Alter-
tums zeigt sich dies: Wo Beziige der Haraldinger zu den Oberlands-
linien und dem Jarl erscheinen, ergeben sie eine Vervollståndigung der
Lebensdaten der Konige in Richtung einer umfassenderen Biographie,
so daB diese Tendenz und der Stoff, der gleiche Personen in verschiede-
nen Kreisen kennt, die primåren Ursachen der im Agr. erreichten Ge-
schlossenheit des Altertums zu sein scheinen. Dies zeigt in aller Deut-
lichkeit die Gestalt der Gunnhild, die auch im Agr. als der unheilstif-
tende bose Geist durch die Darstellung schreitet. In dieser Rolle unter-
streicht sie der Verfasser auch mit kråftigen Worten (5, 5 u. 6; 7, 2; 9, 2),
aber daB sie diese Rolle spielen kann, schuldet ihre iiberlieferte Zuge-
horigkeit zu allen beiden Erzåhlkreisen. Doch insofern ist dies auch
wieder die Hånd des Agr.-Verfassers, indem er selbst diesen Stoff zu-
sammengetragen hat, nåmlich durch Benutzung zweier Konigsreihen der
Haraldingerzeit: der einen, worin die Haraldinger nicht nur gegen
Hakon den Guten und die Thinggemeinden kåmpfen, sondern Erich auch