Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 366
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um der epischen Schwellung bei Sigurds Tod und der Uberschreitung
der Grundform bei Hakon (s. o. S. 273 f.) willen in dieser ihrer Form
bei Snorri auch nicht in einer Jarlaafi gestanden sein. Weitere Ein-
zelereignisse fiillen den Mittelteil von Hakons Herrschaft in Norvve-
gen aus (o. S. 274), so daB Snorri jedenfalls diese Stoffteile nicht aus
knappen Abrissen geschdpft haben kann, deren Existenz daher im Dun-
keln bleibt.
Von den Vorfahren der beiden Olafe sind in den ålteren Ubersichts-
werken abgesehen von Tryggvis Ende nur die Namen als Bestandteile
von Ahnentafeln erschienen. Snorri ist auch hier ausfiihrlicher, bleibt
aber, bis auf Haraids des Grenlånders Biographie, im Rahmen der
Grundform. Dabei ist zu sagen, daB der Umfang dieser Abrisse in
der Hkr. kaum iiberboten wird (auBer bei Tryggvis Fail), so daB
Snorri bereits in der Einleitung die ganze Stoffiille besitzt. Man muB
annehmen, daB es neben den Stammtafeln auch eine AbriBreihe der Vor-
fahren beider Olafe gegeben hat, die Snorri in beiden Werken benutzt.
— Was die iibrigen Sohne Haraids anbelangt, so hat Snorri die Stellen,
wo er in der Einleitung von ihnen berichtet, nahezu unverandert in die
Hkr. iibernommen; nur ist dort der Bericht iiber Guthorm, Halfdan den
WeiBen und Halfdan Hochbein (Kp. 34) eine Repetition (zu Kp. 33 und
31). Ausfiihrlicher ist dort nur Halfdans Fail auf den Orkaden, und dieser
ist, wie bekannt, aus der Orkaden-Saga entnommen. Es ist nun bedeutsam,
daB die kurzen Angaben iiber die beiden Sohne, die auch die HN nennt,
mit deren Wortlaut eng iibereinstimmen: Halfdan halegr fell i Orcn-
eyiom (S. 9,8) und: Halfdan enim haf oeta ab Orchadensibus inter-
fectus est (S. 109). Rognvalds des Zauberers Fali ist in der HN (ebda.)
ein kiirzeres Referat gegeniiber Snorri (S. 9, 12—10, 1); die abweichende
Variante der Erdrosselung ohne Nennung Erichs zeigt, daB hier zwei
verschiedene Uberlieferungen vorliegen. Aber die sonstige Gleichheit,
besonders in der knappen Form, ergibt, daB solche kurze Berichte iiber
Haraids Sohne im Umlauf waren; hierauf weist auch Snorris Bemerkung:
sva sem saugur ero til (S. 9, 7—8). Die Sohneliste Haraids ist als zur
Grundform gehorige Tradition aus HN und Agr. bekannt (wenn auch
ihre Zusammensetzung Variationen unterworfen ist)40. DaB diese Sohne
den Konigsnamen fiihren, weiB neben Snorri nur noch HN: ceteri [filii]
in montanis regnabant (S. 109), und dies ist eng mit der Auffassung
40
Vgl. hieruber auch S. Nordal S. 185 ff.