Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Síða 31
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lieferung Gudlaug zu Fali brachten. Snorris Eirik Yngvissohn kann also
auch zu Thjodolfs Mehrwissen gehoren.
Wenn nun dieser Jorund bei Thjodolf gerade im Augenblick seines
Todes als bani GoSlaugs bezeichnet wird, so ist es auch hier sehr nahe-
liegend zu folgern, daB er deswegen so genannt wird, weil er nun selbst
wegen der Totung dieses Mannes hangen muB. Die Nennung dieses
Ereignisses diirfte wiederum in engstem Zusammenhang mit dem Todes-
thema stehen (wie die Yngvisohne bei Eyvind). Fur Eyvind und
die spåtere Zeit muB dieser Bezug jedenfalls augenfallig gewesen sein,
und sie zum mindesten wird Jorunds Tod als einen Racheakt auf-
gefaBt haben, womit wir denn bei der Vaterrache Gylaugs angelangt sind,
wie sie Snorri berichtet. Sie kann eine — im Geschlecht der Ladej arle
zweifellos mit Genugtuung gepflegte — Helgelånder Uberlieferung
sein22. Aber es ist grundsåtzlich moglich, daB sie auch schon fur Thjodolf
bestand, nachdem ihm Jorund ein Gudlaugstoter ist. Die Vorstellung
eines ganz bestimmten Ereignisses mussen ja die Florer Thjodolfs bei
diesem Epitheton vor Augen gehabt haben, wenn es nicht ein unbefrie-
digtes Fragen hat hinterlassen sollen; so darf man annehmen, daB
bei seiner Nennung ein ganzer Fabelstrang vor den Augen der kundigen
Zuhorer stand, wohl nicht viel unterschieden von dem, was uns Snorri
erzåhlt. Auch die Namen der Todesorte, die sowohl Eyvind (Straum-
eyjames) wie Thjodolf nennen (t Limafirdi) zeugen fur echte Uberliefe-
rung und gegen willkurliche Erfindung der beiden Dichter.
Eylands vigfromuSr bei Ottar und bani GuSlaugs bei Jorund sind
also Beweise fur den Bezug der historischen Kenninge auf den Tod der
Fursten.
Bei Onund hangt die Erklarung davon ab, wie man Hogna hreyrs
(die bessere Lesart statt Finnur Jonssons brors ,Leichnam‘) versteht:
entweder hogna norw. und schwed. Dialekt entsprechend als „storre
fjållparti med brant stupande våggar“ oder als Personennamen Ilogni
(Hagen). Das erste paBt zwar zu der (nicht bei Thjodolf stehenden)
Bezeichnung Braut-Onund, sei aber nach Åkerlund fur Thjodolf wenig
sicher, so daB eher Personenname anzunehmen sei. Dann ist Onund der
»Forderer des Steingrabes Hognis“, d. h. der Hogni ins Grab gebracht
Damit eriibrigt sich H. Kohts Annahme (Innhogg og utsyn, Oslo 1921,
S- 2l5), daB es Snorri sei, der Gylaug (aus dem Håleygjatal) in die Ynglingasaga
einmische.