Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 77
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sorgf altiger Sammlung und unvoreingenommener Priifung seiner Nach-
nchten beruhend — ein anderes Bild, als Lindavist zeichnet121.
EYSTEIN BIS OLAF BAUMFÅLLER
Eine letzte namentliche Beriihrung mit dem Kernstiick der Skjol-
dungensaga bringt Snorri unter Adils Sohn Eystein: in dessen Ta-
gen sei Rolf Kraki gefallen (K. 30). Damit wird nochmals Adils, „der
lange herrschte“, als bedeutend alter als Rolf und damit als mindestens
der Generation von Rolfs Vater Helgi angehorig ervviesen. Sonst wird
Eysteins Leben durch Wikingereinfålle und die Brenna durch den See-
konig Solvi, Herrscher in Jutland, bestimmt. Den Uberfall bezeugt Thjo-
dolf, ebenso die HN, nur daB sie von Goten statt Juten spricht122. Die
Gestalt Solvis und dessen Geschichte: Gewinnung des Schwedenthrones
mit schlieBlichem Sturz, erinnert an Haki; man konnte an Dublette den-
ken; nur der Name Solvi und der Umstand jenes elftågigen Kampfes
gegen das Schwedenheer noch nach Eysteins Fali sprechen fur eine Va-
riante auf miindlicher Stufe, die sich an die Niederbrennung Eysteins in
verschiedenen Fassungen angesponnen haben kann. Man muB beachten,
daB innerhalb der Konigssaga — noch vor ihren ersten Aufzeichnungen
■—■ mehrere Eroberungen eines Konigreiches durch solche Seekonige be-
nchtet werden; auch Olaf Tryggvissohn und Olaf Haraldssohn, der
nuBgliickte Versuch Tryggvi Olafssohns zur Zeit Svein Alfivasohns
121 Natiirlich war Lindqvists Methode vollig richtig, zur Feststellung des Be-
gråbnisbrauches der historischen Ynglinger und der Identifizierung ihrer Grab-
statten die spaten Berichte Snorris (und die vermuteten der Skjoldungensaga) als
Zeugnisse zunåchst auszuschalten. Nachdem aber die Zugehorigkeit der Hiigel von
Uppsala und Vendel erneut als glaubwiirdig erschienen ist, darf man riickschliefiend
sagen: also hat Snorri doch recht und muB demnach zuverlåssige Berichte
besessen haben. Damit vråchst auch das Vertrauen in Angaben Snorris, die wir
nicht mehr (oder noch nicht) kontrollieren konnen. Vgl. im iibrigen noch B. Ner-
roan, Fornviinnen 1917, S. 229 ff.
122 Ein und das andere spreche dafur, daB dies das Ursprungliche sei: E. Wessén,
Ynglingatal S. 68, also nicht Wiedergabe von Jotar (F. Jonsson, Arkiv 50, S. 191).
Schiick sieht gemåB seiner und Vigfussons Theorie iiber spate Veranderungen am
Wortlaut des Ynglingatals (Schiick-Warburg S. 66 und Schiick, Svensk literatur-
historia I (1890) S. 65) in jåzka menn eine Veranderung der Zeit zwischen Ari
(als der Quelle der HN) und Snorri aus Thjodolfs Gauten: Schiick-Warburg
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