Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Blaðsíða 86
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ehesten fur Vermland zeugen konnte146, noch nicht jedenfalls fiir Nor-
wegen, denn er fangt erst mit Halfdan (WeiBbein) an, die Norweger-
konige zu zåhlen: Halfdan (der Milde, der Enkel des WeiBbeins) sei
der dritte Herrscher, der starb. Zu Thjodolfs Bezeichnung Svia jofurr
fiir Olaf in Vermland (wie auch Ari: Olåfr Svia konungr) paBt Snorris
und des Thattrs Bericht, daB Vermland von Schweden besiedelt wurde,
weniger HNs in Swethia, das als geographischer Begriff Vermland aus-
schlieBt147. So viel låBt sich erkennen, daB Vermland nicht Snorris Er-
findung ist, sondern eine Tradition, die bis zu Thjodolf reichen kann,
und die in Verbindung stehen mag mit jenen bei Onund genannten
gautisch-schwedischen Vorstellungen von Siedlerkonigen.
Das zweite Problem ist Olafs Tod. Warum kommt Snorri gerade
hier zu einer Dublette von Domaldis Opferung, die iibrigens gar nicht
paBt, da eine Niederbrennung im Haus gar kein Opfer ist148? Vielleicht
muB man den Uberfall zusammensehen mit demjenigen auf Konig Solvi,
den Schwager Olafs, mit der Gefangennahme und folgenden Ausrufung
Halfdan WeiBbeins zum Konig der nach Norwegen auswandernden
Schweden. Dieser Vorgang ist ebenso auffållig wie die Brenna Olafs.
Er weicht auch ganz von dem ab, was die HN andeutet: nach ihr
„kommt“ Halfdan WeiBbein nach dem Oberland (in montanis) von
Schweden und wird von den Norwegern zu ihrem Konig eingesetzt. Die-
selbe Friedlichkeit wie bei Olaf, der nach langer und friedlicher Regierung
in Schweden stirbt. Auch nach dem Thattr geht die Einsetzung Halfdans
friedlich vor sich. Nach ihm wird Ingjald, der eine Sohn Olafs, dessen
Nachfolger in Vermland, und Halfdan, der andere, der in Solor bei
seinem Oheim Sol vi erzogen wird, Nachfolger dieses seines Oheims, also
reine Erbfolge. Bei Snorri dagegen begleiten gewaltsame Vorgiinge: Auf-
stande des Volkes in Schweden, dann in Vermland, schlieBlich bewaffnete
Einfalle in Norwegen, die Verpflanzung der Ynglinger dorthin, und es
sind die einbrechenden Schweden, die Halfdan mit Gewalt zu ihrem
Konig erheben, nicht die Norweger selbst wie in HN und Thattr. Ich
glaube, hier liegen zwei Versionen iiber die Einwanderung der Ynglinger
nach Norwegen vor: eine friedliche und eine kriegerische, die entstanden
148 So auch E. Wessén, Ynglingatal S. 68, und Åkerlund S. 76. H. Schuck laBt
Olaf iiberhaupt einen vermlandischen Sagenkonig sein: Schuck-Warburg S. 95.
147 S. Sven Tunberg, Till Svearikets aldsta historia, Fornvånnen 1920, S. 147 f.
148 So auch G. Storm, Snorre S. 110, der im iibrigen meint, daB Snorri hier
Domaldis Opferung wiederhole, als eine ungliickliche Erklårung von Olafs Tod.