Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Síða 92
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Thattr), låBt Snorri Halfdan nur „viel von Vestfold" erobern. Das klingt
nach einer Konstruktion Snorris, womit er aber, wenn e r sie voll-
zogen, die Meinung des Ynglingatals trifft. Jedenfalls begegnen sich
Snorri und der Thattr bei Eystein, dessen Gebiet beide gleich umschrei-
ben. Dagegen weiB der Thattr nichts davon, daB Vermland nach Ingjald
Olafssohns Tod an Halfdan kommt (Snorri K. 45), wie er auch nichts
von einem Abfall nach Gudrods Tod (Snorri K. 49) berichtet. Fur ihn
sind die beiden Linien Olaf Baumfållers: die Halfdans und Ingjalds,
offenbar dauernd getrennt. Doch spricht frir Snorri immerhin das Zeugnis
der Egilssaga, nach welcher Vermland seit Olaf Baumfaller ståndig im
Besitz von Harald Schonhaars Vorfahren ist (K. 70, 1, s. o. S. 83). DaB
Gudrod Agder gewinnt, ist vom Thattr nicht wortlich gesagt, geht aber
aus ihm stillschweigend hervor, zumal er den jungen Halfdan den
Schwarzen dort heranwachsen låBt. Auch aus der Bemerkung der Egils-
saga (K. 26, 3), daB Ostagder im Besitz Halfdans des Schwarzen sei,
geht dies als Tradition auBerhalb der Hkr. hervor. Gudrods Tod hat im
Thattr dieselben Folgen wie bei Snorri: das Reich bricht zusammen, und
Olaf wird auf Vestfold (und Grenland im Thattr) beschrånkt. Der
Sohn Rognvald regiert nach dem Thattr nur in Grenland; das stimmt
insofern zu Snorri, als er nach Vestfolds Teilung Olaf im Westen156,
Halfdan im Silden herrschen låBt (K. 49). Diese Teilung darf man
deshalb als vom Thattr unerwahnt voraussetzen. Unstimmigkeiten be-
stehen in den Namen der Nachbarkonige Olafs: Snorris Alfgeir heiBt
im Thattr Rolfgeir; es kann eine Korrektur Snorris zum Angleich an die
Alf-Sippe sein, zu der er Alfgeir und seinen Sohn Gandalf rechnet. Der
Konig, der Hedmark an sich reiBt, ist nach Snorri Hogni, der Sohn
jenes Eysteins ins riha Uplendingakonungs, dessen Tochter Asa Halfdan
WeiBbein heiratet, und der dort (K. 44) Eysteinn inn hardrddi Uplend-
inga-konungr heiBt (im Thattr Eysteinn honungr illraSi af Hei3). Im
Thattr ist es dagegen der Sohn jenes Haugna Eysteins sunar ens rika ok
ens illraSa, Konig Eystein, der sich Hedmark (und Solor) zuriickge-
winnt. Das paBt besser, als nun den 4 Ynglingergenerationen wenigstens
3 Generationen statt Snorris nur 2 entsprechen (Eystein-Hogni-Eystein).
Snorri hat hier die schwåchere Zeitrechnung. Dazu entsteht ein Wider-
spruch zu seiner eigenen Darstellung bei Halfdan dem Schwarzen:
dieser kampft in Romerike und Hedmark gegen die Briider Sigtrygg
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So liest nun F. Jonsson in der Ausgabe von 1911, der Frisbok folgend.