Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Síða 145
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auf Island eriibrigt sich fiir Th., da er (entgegen HN) die Bekehrung
Islands ausfiihrlicher erzåhlt. Es bleibt also diesmal bei einem Mehrwissen
Th.s, das zusammen mit den Beobachtungen oben fiir eine der HN gegen-
uber selbståndige, doch eng verwandte Uberlieferung spricht.
Nun Olafs Konigserhebung (Nr. 16). Der Text des Th. bringt das
Zusammenstrdmen des Volkes, die Ausrufung Olafs und die Vertreibung
Hakons durch diesen. Der Wortlaut der HN enthålt: Ausrufung und
Vertreibung. Diese gemeinsame Reihenfolge der Begebenheiten ist wichtig.
Th. ist dabei etwas ausfuhrlicher: er berichtet zuvor die Zusammenkunft
des Volkes. Die HN hat dagegen ein drittes, vorausliegendes Ereignis:
eme Annahme des Christentums: Norwegenses ... ad fidem conversi ...
constituunt. Es sei vorwegnehmend bemerkt, daB dies zu dem Thing in
Mostr in Agrip 19,9 stimmt. In Moster landet Olaf auch nach Th.
zuerst und errichtet dort spater die erste Kirche Norwegens (S. 17).
Gelegenheit zur Erwåhnung eines Things und erster Predigt wåre somit
gewesen — es ist nicht Verkiirzung, sondern Unkenntnis eines solehen
Vorganges, wenn er bei Th. fehit. Wir haben also zwei versebiedene
Vorlagen, noch dazu, fails HN entsprechend Agrip an Mostr als das
entscheidende Thing denkt, wåhrend es fiir Th. in Nidaros stattfindet.
Wie sodann Th. den Jarl von Olaf verfolgt (der ja dessen person-
licher Feind ist), dagegen die HN ihn vom Volk abgesetzt werden låBt
(expulerunt), so pragt in gleicher Weise bei Hakons Tod die HN mehr
die juristische Seite des Vorganges und die Aktivitåt der Thinggemeinde
aus: communi judicio wird der Morder hingerichtet, wåhrend Th. aus-
schlieBlich Olaf handeln låBt: rex jussit (s. Nr. 17). Sonst wirkt auch
diesmal die HN wie ein Auszug aus dem fiilligeren Th., wobei deren
noctu genau der Situation: eum sopor ... obrepsisset des Th. entspricht.
Beider Vorlagen mussen sich ganz åhnlich gewesen sein.
Bei dem summarischen Bericht iiber Olafs Missionståtigkeit (Nr. 18)
ist schon oben auf die Parallelitåt hingewiesen worden: Ziel und Me-
thode. Aber es sind zwei verschiedene Seiten hervorgehoben: die negative:
Vernichtung des Heidentums, bei Th., die positive: Bekehrung zum neuen
Glauben, in HN, wie auch die Umschreibung der Methode ja verschieden
erfolgt. Gemeinsam ist dagegen wieder, daB die Gewalt nur im Notfall
angewendet wird. Beide Mitteilungen sind im ganzen so verwandt und
gemeinsam, daB man an einen engen Kreis von Geistlichen denken mochte,
Worin diese Auffassungen und Inhalte als die gultige Darstellung geprågt