Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Page 203
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so erzåhlt worden ist, wie sie in den Texten begegnet, und damit ein
wirklich existierender ål tester Bestandteil ist, der allen Sonderungen und
Ausweitungen vorausgeht. Denselben Sachverhalt fur Olafs Ankunft und
Reichsgewinn bezeugen hier auBerdem noch die beiden Skalden. Bei der
Bekehrungsarbeit fehit die Fiinfzahl der Lander bei Th., die dafiir von
allen zeitgenossischen Gedichten neben HN und Agr. mitgestutzt wird.
Und die summarische Darstellung in HN und Th. ist ein solches pråzises,
ubereinstimmendes Urteil, daB es nur aus gemeinsamer Wurzel stammen
hann. Die gesamte Missionsarbeit ist also in der iiberlieferten Weise ge-
schildert worden, noch ehe die differenzierten Fassungen der Saga ent-
standen. DaB das Urteil iiber Olafs Tod ebenfalls gemeinsam-ursprung-
lich sein muB, ist oben (S. 194 f.) schon gesagt. Auch von Olafs Seelenheil
darf dies gelten wegen der Bezeugung durch Th. auf der einen, durch
Agr. und die Skalden auf der anderen Seite. Dagegen kann die offene
Frage des Aufbaus der Schlacht (s. o. S. 194) auch jetzt nicht geklårt
werden, da nur noch Hallar-Stein ihre Dreiteiligkeit bezeugt, und das
kann er mit Agr. und HN aus gemeinsamer Fassung haben. Ebenso bleibt
die Veranlassung verhiillt; selbst mit den Skalden kann man als gemein-
samen Ausgang nur erkennen, daB Olaf sich — unvermutet oder un-
vorbereitet — einer Ubermacht der drei Fiirsten gegeniibersieht und
besiegt wird. Die Liicke durch das Abweichen des Th. kann nicht ge-
schlossen werden. — Nun zur Vorgeschichte Olafs. Bei seiner Taufe ist
our der Bericht ihres tatsåchlichen Vollzuges zwischen HN und Th.
gemeinsam (s. o. S. 138 f.). Das Agr. hat hier eine der fur seinen Stil
kennzeichnenden zusammengepreBten Wendungen208: kom hann sva til
truar, pvi næst til Noregs (19,8) so daB man den Gemeintext flir es
voraussetzen darf. Mit seinen beiden Bestandteilen: auf der Insel, mit
den Seinen, erweist er ein ganz bestimmtes Sachwissen, das gegenuber den
abweichenden weiteren Berichten von der Taufe in allen drei Denkmålern
den festen Bestand darstellt. Die iibereinstimmende Formulierung muB
tn an daher als die feste Form dieses sicheren Wissens bezeichnen, die
einmal gebildet worden ist und seitdem allen Vorstufen bis zu den latei-
nischen Texten gemeinsam geblieben ist. Auch fur die Erziehung in RuB-
land failt das Agr. als direkte Beståtigung der Kernstelle aus (s. o. S.
183), dagegen stutzen Håttalykills fæddr iGordum (Str.32a) und Hallar-
S. a. F. Jonsson, Ausg. z. St.