Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Side 219
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den Acta S. O lavi regis et martyris253. Wortliche Beriihrung besteht
zudem in dem Satz: convenerunt ... quasi vir unus (bezw. in unum)
adversus Dominum et adversus christum ejus (Th. S. 39; Acta S.
131 )254, sowie, wenn auch an verschiedenen Stellen, im Preis der demii-
tigen Gesinnung: et hoc non in servili conditione, sed in regali fastigio
(Th. S. 40) und in regali fastigio constitutus spiritu pauper erat (Acta
S. 128)255. Es finden sich zudem noch mehr, z. T. wortlich nahe An-
klånge: beim Empfang durch Jaroslav: a Jarcellavo ... rege magnifico
gloriose susceptus et in honore amplissimo . .. habitus est (Acta S. 130)
-— honorifice et officiosissime a rege Jaritzlavo susceptus (Th. S. 30),
wobei an dieser Stelle sowohl in den Acta wie bei Th. der Name Jaros-
lavs (und Ingigerds) erstmalig erwahnt wird. Gottliche Ermahnung:
divino inspiratus instinctu, ruft Olaf auch in den Acta (S. 130) in die
Heimat zuriick. Malitia ist gemeinsame Kennzeichnung der Gegner (Th.
S. 40 u. Acta S. 131), bei beiden sind sie hartnåckige und unnachgiebige
Feinde der Wahrheit und Gottes, die sich wie ein Mann gegen seinen
Gesalbten erheben (s. o.)256, wåhrend dieser in den Acta als martyrium-
bereiter amator pacis bezeichnet wird, der erst im letzten Augenblick
2M Es ist schade, daB Skard der Verwandtschaft mit diesem iiberlieferten Denk-
mal nicht nachgegangen ist. Andeutungen gibt Johnsen, Om Theodoricus S. 19 ff.:
das ganze Stiick S. 40, Z. 12—S. 41, Z. 8 sei nahezu ein intelligentes und originales
Resumé der Acta, s. auch S. 21. AuBerdem will Johnsen in dem Satz Th. S. 43:
Quomodo—impendendo einen direkten Hinweis auf die Acta sehen, wahrend nur
der Satz: et qualiter—tradita sunt auf die Translatio ziele (S. 19). Vgl. auch Nor-
dal S. 10. — Leider stand mir die Ausgabe der Passio et miracula Beati Olavi von
Metcalfe, Oxford 1881, nicht zur Verfiigung. fiber das Verhaltnis zu den Acta s.
A. Holtsmark, S. Olavs liv og mirakler, Festskrift til Francis Buli, Oslo I937>
S. 121 ff.
254 fiber die Bedeutung der Verschiedenheit von Throndenses als Subjekt bei
Th. gegen das unbestimmtere veritatis hostes in den Acta s. Johnsen S. 78.
215 S. a. Johnsen S. 76.
2M Richtig beobachtet Skard a. a. O. S. 122 hiebei eine Unstimmigkeit: bei der
Abweisung der Heiden gelten Olafs Gegner als Christen (s. o. S. 216), „jetzt da-
gegen steht der Konig einem unglåubigen Volk gegeniiber11, das Th. als barbari
(S. 39 u. 40) und iniqui (S. 41) bezeichnet. „Beide Worter konnen in der christ-
lichen Sprache eben ,Heiden’ bedeuten“. Im ubrigen sei dies ein wohlbekanntes
hagiographisches Klisché: „Der heilige Konig steht dem gottlosen Volk gegen-
uber“, Skard S. 123, wobei die Betonung von Nidaros bei Th. (S. 39) : in Nidro-
siensem civitatem entgegen der ubrigen Tradition durch in civitate der biblischen
Vorlage (Acta 4,27) veranlaBt sei, ebda. S. 124.