Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Page 252
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Post istum filius suus Haraldus .. . regnum nactus (S. 103 f.) entspricht:
Post istum filius suus Ingialder in regem sublimatur (S. 101). Der Bei-
name comatus wird erklårt; der verånderte Herrschaftsbereich wird um-
schrieben. Zugleich ist diese Einfiigung von der besonderen Geschichtsauf-
fassung der HN diktiert (s. u. S. 290 ff.). Neu ist dagegen die Nennung
der Regierungsjahre und die Aufzåhlung der samtlichen Sohne. DaB eine
bewuBte Beschrånkung trotz groBerem Wissen auf nur diese Angaben vor-
liegt, besagt die Bemerkung: De hoc (Harald) memorantur multa et mira-
bilia, quae nunc longum est narrare per singula. — Von Erich berichtet
die HN den Antritt, den Beinamen; hinzukommt die Gattin, ihr Charak-
ter und ihre Abstammung, wiederum die Aufzåhlung der Sohne. Dann
eine Bemerkung fiber die Regierungszeit und die Regierungsart (sed ob
nimiam insolentiam uxoris nemini placuisset). Danach Flucht und Herr-
schaft in England, die Regierungsweise dort, die ebenfalls zur Vertreibung
fiihrt; endlich der Tod und Gunnhilds Riickkehr nach Danemark. Das
Mehr gegeniiber Harald ist durch das doppelte Konigtum bedingt: zwei-
mal Beginn, zweimal die Art der Herrschaft und das Ende durch Ver-
treibung. — Hakon der Gute zeigt dieselbe Dreiheit: Antritt der
Regierung; sein Abfall vom Christentum darf mit der Gesetzgebung und
Verehrung beim Volk als Regierungsweise zusammengefaBt werden, der
noch die Regierungszeit folgt. Der Angriff der Gunnhildsohne fiihrt
zum Tod Hakons. Beide hervorgehobenen Schlachten sind Todesschlach-
ten: die erste bei Rastarkalf fur Gamli, die zweite bei Fittium fur Gorm
und Erling und eben flir Hakon selbst. Den AbschluB bildet der Ort
des Todes. — Endlich wiederholt sich derselbe Aufbau bei den drei
Gunnhildsohne n, deren Regierungsantritt, Zeit und Regierungs-
weise (Not und Unrecht) gemeinsam umrissen wird. Dann schlieBt
als ausfiihrlichster Teil der Fali Sigurds und Gunnrods an; G. Storm
vermutet wohl mit Recht, daB auch der Untergang des letzten, Harald
Graumantels, in einer Lakune berichtet gewesen sein miisse1.
Es folgen die Oberlandskonige aus Haraids Stamm. Ge-
meinsam fiir alle wird ihr Bereich umschrieben: in montanis regnabant.
Zwei sterben schon vorher: Halfdan hafoeta und Rognvald retilbein —
also das Todesthema. So konzentriert sich die Darstellung auf Bjorn
und Olaf, die als die Stammvåter der beiden Olafe vorgestellt werden,
1 Monura. z. St., trotz der gegenteiligen Meinung von ASalbjarnarson S. 32;
s. noch u. S. 292, Anm. 2.