Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Qupperneq 255
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als in den Chroniken. — E r i c h s LebensabriB besteht aus dem Antritt
(5, 1), seinem Aussehen (5, 2), seiner Vermåhlung und der Aufzahlung
der Sohne (5,3), wie aus der Zahl der Regierungsjahre in Norwegen
(5, 4). Gunnhilds Charakterzeichnung kann man zusammensehen mit der
Regierungsweise, deren Urheberin sie ja hier wie in den Chroniken ist
(5, 5), wozu sich die Deutung des Beinamens „Blutaxt" gesellt (5, 6),
und wozu auch die Fållung von Olaf und Bjorn gehoren kann (ebda.);
auch Th. tut ja des Brudermordes Erwåhnung (S. 7). Es schlieBt sich
die Flucht nach Danemark an: das Ende in Norwegen (5, n). Nach
Hakons Tod wird Erichs Geschichte wieder aufgenommen: Beginn in
England (7,1), Regierungsweise (7,2), dadurch Weggang und Tod
(7, 3). Gunnhilds Flucht mit ihren Sohnen nach Danemark (7, 4) bildet
einen Zusatz, den um des Zusammenhanges willen auch HN hat (S. 106),
und der Gattin und Nachkommen betrifft, was schon in der zweiteiligen
Form des Thattrs begegnet (s. o. S. 102). Bei aller seiner Zerteilung ist
der GrundriB in seiner zweimaligen Wiederholung deutlich vorhanden:
Beginn, Regierungsart und Ende in Norwegen und in England. — Von
Hakon dem Guten erfahrt man zuerst seine Erziehung in Eng-
land (2, 5 u. 5, 1), in Ubereinstimmung mit HN und Th., sodann
seine heimliche Berufung nach Norwegen (5, 7) und seinen Sieg fiber Erich
(5, 11), ebenso Aussehen und Fåhigkeiten (5,8 u. 9). Das sind gewiB
alles Bestandteile des Beginns. Aber es sind mehr Angaben damit verbun-
den: Hakons Ankunft mit zwei Schiffen, keine Konigsausrufung im ersten
Winter (5, 7), sein Alter (5, 10); eine groBere Breite ist nicht zu iiber-
horen. Es folgt die Regierungsweise, die mit 5, 12 und 5, 20—21 (Vorder-
satz) annåhernd dem knappen Stil der beiden Chroniken entspricht. Aber
dariiber hinaus sind Angaben, die den Rahmen sprengen: schon die Ein-
zelangaben iiber Hakons Frau, die Festtagsheiligung und Fasten in 5, 12,
der Zug nach Seeland (5, 13—14), die Christianisierung (5, 15—16),
ganz abgesehen von dem Opferfest, wo der Bericht in epische Breite
iibergeht (5, 17—19), ein Wechsel, der sich in Hakons Todesschlacht
wiederholt (6,3—17) und eben ein eigenes Problem bildet. An den
wieder knappen Ubersichtsstil von 5, 20—21 schlieBt der Angriff der
Gunnhildsohne an, das Ende, auf dem infolge seiner reichen Ausformung
das Schwergewicht ruht. Das Agr. nennt drei Schlachten, aber auch
diese drei sind Todesschlachten: fur Gojiorm, Halfdan, Eyvind die erste,
fur Gamli die zweite, fiir Gorm, Erling und Hakon die dritte, welcher
Todesort und Einhiigelung angefiigt sind (dies in der knappen Form: