Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Page 268
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Eysteins in der Lakune, der Smålandzug (56, 1—2), die Designierung
des Magnus (57, 1) und die Ankunft Harald Gillis (58, 1—3). Doch
konnte man diese beiden Ereignisse zum Beginn des Magnus und
Haraids rechnen. Fiir Th. gelten die gleichen Feststellungen, der ja die
gleichen Bestandteile (auBer Smålandzug und Designierung) aufweist.
Die iibrigen Inhaltsgruppen sind mit denen der Grundform identisch,
aber wiederum ist zu sagen, daB sie sich den konkreten Einzeltatsachen,
zu denen innerhalb der Regierungsweise auch die Rechtsverbesserungen
gehoren (52,4), zwanglos ein- und unterordnen. Anderseits ist es hier
wie bei Magnus BarfuB unmoglich, die die Grundform iiberschreitenden
Ereignisse als deren Erweiterung herauszulosen; sie sind zu wesentliche
Bestandteile der Gesamtdarstellung. So ist m. M. nach zu folgern, daB
die Biographien ab Olaf dem Stillen ebenso wie die vorausgehende
Haraids des Harten von vorneherein nicht mehr nach der Grundform
gebaut, sondern nach wichtigen Ereignissen frei komponiert sind. Zu diesen
wichtigen Begebenheiten gehoren natiirlich auch jetzt Beginn und Ende
der Konige, sowie Charakteristiken ihrer Personlichkeit und ihrer Re-
gierungsweise. Deshalb die teilweise Ubereinstimmung mit der Grund-
form. Aber deren wesentliches Kennzeichen: daB einem Einzeltatsachen
enthaltenden Anfangs- und Endstiick nur ein einziger, kursorische Aussagen
aufweisender Mittelteil gegeniibersteht, ist nicht mehr vorhanden, und
damit sie selbst nicht mehr. Es sind nun Lebenslåufe vom ersten
bis zum letzten erwåhnenswerten Vorgang. Nachdem der Reihe ab
Harald dem Harten ein bestimmter Verfasser zugrunde liegen diirfte
(o. S. 245), gilt dies hier Festgestellte gerade auch fiir ihn.
Die Fortsetzung des Agr. nach Abbruch des Werkes von Th.
zeigt mit dem Auftreten Harald Gillis eine gegen bisher groBere Dichte
der Handlungsschritte, indem die Umstånde der Machtubernahme in
den ersten Tagen nach Sigurds Tode Zug fiir Zug festgehalten
werden (58, 4—59,2). Nach der Lakune setzt der Bericht in derselben
erhohten Dichte fort, indem die Ratgeber der drei jungen Konige und
ihr Wirken, die Trennung der Gefolgschaft und das Wesen der Konige
geschildert werden (60, 1—7). Die anschlieBende Geschichte von Geirstein
und Gyda ist ein Thattr, der sich damit zu den epischen Aufschwellun-
gen des Agr. stellt. Die Beurteilung dieser Zunahme der Darstellungs-
dichte im Verhåltnis zu einer vermutlichen Vorlage des Agr. ist erst
spater zu stellen.