Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Page 275
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in Danemark, der zu Harald Graumantels Tod fiihrt (S. 24, 6—14). Das
ist im Rahmen der ervveiterten Grundform die Vorgeschichte, die Jugend
des Helden, wie sie Snorri kiirzer schon bei Hakon dem Guten und bei
Tryggvi gebracht hat. Die Einsetzung zum Konig in Vik durch den
Dånenkonig mit Alter und Charakterisierung (S. 25, 9—13) ist dann sein
Beginn. Einhaltung des Vertrages mit Harald Gormssohn und Ehe ent-
sprechen dem summarischen Mittelstiick. Unmittelbar daran schlieBt
Snorri die Geschichte Haraids mit Sigrid, wobei die Genealogie der Schwe-
denkonige vorgeschoben wird (S. 26, 10—29, 15); die Meldung Hranis
vom Tod Haraids ist das Nachspiel (S. 30, 1—11). Das ist somit das zu
voller epischer Breite des Snorrischen Stils aufgeschwellte Endstiick. Dieser
ganze Lebenslauf låBt sich mit der Anlage vergleichen, wie sie Olaf
Tryggvissohn in HN und Agr. zeigt: die Dreiteiligkeit ist durchaus
erkennbar, das Mittelstiick ist ganz summarisch behandelt, und vor allem
ist das Ende aufgeschwellt. Vorgesetzt wird die z. T. recht ausfiihrliche
Jugendgeschichte, deren Etappen genau berichtet sind. — Der Vetter
Olaf T ryggvissohn kommt dagegen viel kiirzer weg: in knapp-
stem Sachbericht werden seine Annahme zum Konig, seine Abstammung,
Charakter und — ganz summarisch — seine Regierungståtigkeit, nåmlich
die Christianisierung Norwegens und anderer Lander (derselbe Stoff
also wie bei den Skalden und den drei anderen Denkmalern) umrissen
(S. 31, 11—17). Etwas spater folgen die fiinf Regierungsjahre und Olafs
Fall suSr fire Vindlandi, so knapp wie das iibrige (S. 33, 5—8). Streng
ist hier die Grundform eingehalten.
Dies Stiick leitet zu den Jarlen. Angefiihrt werden vier Genera-
tionen: Hakon Ladejarl, Sigurd, Hakon und dessen Sohne Erich und
Svein. Der ålteste wird nur im Stammbaum erwåhnt (S. 6, 17) als Vater
einer der Frauen Haraids und dann als Vater Sigurds (S. 18, 14). Sigurd
hat seine erste Rolle als Helfer Hakons des Guten zur Reichsgewinnung
(S. 8); diese Rolle gehdrt zur Ausweitung von Hakons Anfang. Ein
Beginn Sigurds wird in Form der Einsetzung durch Hakon berichtet
(S. 18, 13), wo seine Abstammung genannt wird, und die Geburt seines
Sohnes Hakon in etwas breiterer Ausfiihrung (S. 19, 1-—4). Er verschwin-
det wieder, bis sein Ende erzåhlt wird, in epischer Ausformung, mit
denselben Motiven wie in der Hkr., nur etwas knapper und mit Zeit-
angabe (S. 20, 1—9). Eine kurze Charakteristik seiner Person folgt (S. 20,
li). Die Bestandteile der Grundform auBer dem Mittelstiick sind gege-
ben. — Bei H a k o n J a r 1 ist die Sache verwickelter. Wir haben seinen
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