Bibliotheca Arnamagnæana - 01.06.1950, Side 276
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Charakter und seinen Antritt bei Vergleich mit den Gegnern (S. 20, 9—
21,2). Dann folgen pragmatische Angaben, die zu einem durchkompo-
nierten Lebenslauf zu gehoren scheinen: Verhåltnis zu Gunnhild, Vater-
rache an Grjotgard und Genossen, Freundschaft mit dem Dånenkonig und
mit Goldharald (S. 21, 2—10). Das Treffen mit Tryggvi und Gudrod
(S. 2i, 18—22, 2) kann man als AnlaB zum Tode der Konige zur Auf-
schwellung von deren Ende rechnen. Dann heiBt es wieder, daB Hakon
sich in Drontheim behauptet, oft aber in Danemark oder auf Ostfahrt
ist. Das fiihrt zur Begegnung mit Harald dem Grenlander und der In-
trigue gegen Harald Graumantel (S. 24, 4—14). Daher kann man dieses
Stiick als zur Ausweitung von dessen Tod gehorig betrachten. Die Heer-
fahrt Harald Gormssohns fiihrt zur Einsetzung Hakons als Jarl in Nor-
wegeri; wir finden somit diesen Neubeginn in erweiterter Form (S. 24, 16
—25, 9). Auch die Vertreibung der Gunnhildsohne (S. 25, 13—17) kann
man noch dazu zåhlen; ein rundender AbschluB findet sich hier: en
Hakon iarll lagdi land undir sic oc red fire lengi sidan. Das Folgende:
weitere Kåmpfe mit den Gunnhildsohnen und das daraus sich entvvickelnde
Verhåltnis zu dem Dånenkonig mit dessen Heerzug ist eine Fiillung des
Mittelteiles mit bestimmten Ereignissen statt eines summarischen Refe-
rates; nachdem jedoch das Hauptgewicht auf den Tributverhiiltnissen
ruht, darf man dies als eine (leichte) Aufschwellung des Mittelteiles
ansehen (S. 25, 17—26, 8); man beachte die Åhnlichkeit mit Th. (o. S.
252). Zu Datierungszwecken in Olafs des Heiligen Saga wird Hakons
Schlacht bei Hjorungavag gestreift (S. 30, 1—2). Hakons Tod ist nur ein
Satz (S. 31, il—12), im Zusammenhang mit Olaf Tryggvissohns Beginn.
Wenn man nun auch alles abrechnet, was zu anderen Biographien Bezug
hat, so ist die Grundform in doppelter Anwendung zwar erkennbar:
Beginn, Ereignisse wahrend der Regierung, Fahrt nach Danemark; neuer
Beginn als Jarl, Regierungsweise und Ereignisse, Tod. Aber diese Form
ist gewissermaBen iiberwachsen mit Sachangaben, die zu einem zusam-
menhångenden Lebenslauf gehoren. Und dieser liegt ganz vor, wenn man
die iibrigen ausgeschiedenen Bestandteile hinzunimmt. Das wird uns noch
beschaftigen (u. S. 363 f.).
Es sind die Folgerungen fur die Form zu ziehen. Deutlich
liegt auf der Hånd, daB stoffliche Beschrånkung auf bestimmte Sach-
angaben und die Dreiteiligkeit der Grundform mit dem Charakteristi-
kum des summarischen Mittelteils auch Snorri hekannt sind und von
ihm mehr oder weniger vollståndig, mehr oder weniger rein oder erwei-